— 261 —
Corps. Ein lebhaftes Kanonenfeuer her und hin. Aber
die kräftige Wirkung von Bellegarde's Zwölfpfünder-
Batterie hemmte für den Augenblick Marmont's ra-
sches Vorschreiten. Da erschien Kaiser Napoleon mit
den Garden auf dem Kampfplatz, und nachdem er des
Feindes Stellung erkannt hatte, befahl er allgemeine
Bewegung gegen Zuaim. So mußten auch die Baiern
wieder von der Höhe nach der Tiefe. Nur ihre Reiterei
und Artillerie blieb droben. Unter dem Schutz der Letz-
teren, schritt das Fußvolk durch das Kreuzfeuer von
zwei österreichischen Batterien, ohne bedeutenden Verlust
hin, stellte sich dann in zwei Treffen auf, und die erste
Brigade rechts von Znaim. Doch kamen sie diesen Tag
nicht unmittelbar zum Gefecht, ausgenommen die Schü-
tzen der ersten Brigade, und einige Abtheilungen des sechs-
ten leichten Bataillons, als Plänkler.
Den ganzen Tag währte der Kampf auf der gan-
zen Schlachtlinie. Zwar ein heftiges Gewitter gegen
Abend verzögerte Napoleon's weiteres Vordringen um
mehr als eine Stunde. Doch erkannte Erzherzog Carl
das Gefährliche seiner Lage sehr wohl. Demn, festgehal-
ten in einer von seinem Gegner überhöheten, allzuaus-
gedehnten Stellung, konnte jener ihn endlich auf den
linken Flügel umgehen. Napoleon's Reiterei stand
in Bereitschaft, jede rückgängige Bewegung und Unord-
nung der Oesterreicher zu benützen, besonders wenn diese
Reiterei in den Ebenen hinter Zuaim freiern Spielraum
gewann, was bisiher blos die feste Behauptung dieser
Stadt gehindert hatte.
Eben schickten sich die franzbsischen Schlachthaufen
an, mit Aufbietung aller Kraft, Meister dieses Punc-
tes zu werden, als, — es war sechs Uhr Abends, —