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testen geeignet schien, uͤber die Donau, waͤhrend sie durch
Scheinangriffe auf entferntere Pikets die Aufmerksamkeit
ablenkten, stuͤrmten die auf der sogenannten Taborsinsel
angelegte Redoute, nahmen den darin stehenden Posten
von 30 Mann nebst einem Lieutenant gefangen, und zo-
gen wieder ab. Das Heraneilen einer Escadron vom
ersten Chevaurlegers-Regiment hinderte sie, auch die
beiden dortigen Kanonen mitzunehmen. Oie eine ließen
sie unterwegs stehen, die andere warfen sie ins Wasser,
aus dem man sie aber wieder vorzog.
Der Kronprinz, dieser Neckereien müde, wollte sich
über Stärke und Stellung des Feindes vergewissern, und
schickte (12ten Juli) den General Grafen Joseph Rech-
berg mit einem Bataillon des ersten Infanterie-Regi-
mentes und einem Geschwader des ersten Dragoner-Re-
gimentes, nebst einer Haubitze, gegen Gallennenkirchen
zum Erspähen. Die ersten großen Vorwachten des Fein-
des bei Wollmirsdorf und Loibersdorf wurden ohne Mühe
bis Götschka zurückgejagt. In diesem Ort, und auf den
waldigen Hbhen links und rechts der dortigen Schlucht,
zeigten sich ein Landwehr-Bataillon, zwei Jäger-Compag=
nien, und ein bis zwei Geschwader Uhlanen. Das Alles
war nur eine vorgeschobene Abtheilung der bei Neumarkt
stehenden Oesterreicher.
Ohne großen Widerstand wurden die Anhbhen durch
180 baierische Schützen, einen Zug Dragoner und zwei
Compagnien Fußvolkes, rein gefegt, und die Feinde über
Götschka hinaus gegen Neumarkt verfolgt. Zwischen
Götschka und Neumarkt hatten die Oesterreicher zwar ge-
schwächt an Reiterei, noch immer die vortheilhafte, ver-
schanzte und mit Verhauen umgebene Stellung inne.
General Rechberg hatte seinen Auftrag erfüllt und kehrte