Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Die wenigen Oesterreicher, die sich in der Richtung 
von Lenggries am sogenannten Fall zeigten, wagten nichts 
gegen Toͤlz, wo die aͤchtvaterlaͤndische Buͤrgerschaft, ver- 
eint mit den Gebirgsschuͤtzen und der Verstaͤrkung, die 
Arco gesandt hatte, zum Waffentanz bereit stand. 
Auch die Colonne von Tirolern und Oesterreichern, 
die von Eschellohe des Mittags gegen Murnau ankam, 
vermochte mit ihrem zusammenhangslosen Angriff nichts. 
Sie wagte sich nicht in die Ebene herab, und endete 
nach drei Stunden den Kampf, der durch die zweckmäs- 
sigen Anordnungen des Hauptmanns Bauer fruchtlos 
blieb, welcher den Posten von Murnau vertheidigte. 
Inzwischen erhielt Hauptmann Bauer durch Ue- 
berläufer Nachricht, daß er folgendes Morgens mit großer 
Macht werde überfallen werden, wahrscheinlich von Kohl- 
grub her. Er besetzte daher sogleich die Posten an der 
Ramsee= und Loisach-Brücke stark; ruckte mit den ihm 
noch übrig gebliebenen 200 Mann auf die Kohlgruber= 
straße, und sandte vor Tagesanbruch (18ten Juli) eine 
starke Streifwacht gegen die Glashütte aus. Diese stieß 
bald, am Scheideweg zur Glashütte, auf 200 Mann 
feindlichen Fußvolks und 30 Mann Reiterei mit drei 
Kanonen. Die Tiroler zogen auf die Höhen von Mur- 
nau und begannen das Kanonenfeuer, mit dem sie die 
Straße beherrschten. Die Baiern, deren Sechspfünder- 
Kanone auf einen rückwärts gelegenen Hügel gestellt war, 
standen mit kalter Entschlossenheit entgegen. Nach an- 
lich der Hauptmann von Lüneschloß, der Oberlieu- 
tenant Landes, der Lieutenant Baron Hornstein 
hervorgethan. Die Aufständischen zählten 3 Todte und 
50 Perwundete.
	        
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