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tern und einer Kanone den Bedrängten in Habach zum
Beistand zu eilen. Hier drei Stunden nach Mittag an-
gekommen, gieng er, vereint mit den Leuten des Haupt-
manns Bauer, den Feind aufzusuchen. Dieser stand mit
seiner Reiterei vorwärts Spatzenhausen; mit der Infan-
terie im Gehölz, welches die Ebene zwischen Sechering
und Spatzenhausen im Halbmond umschließt, mit dem
schweren Geschütz auf der Straße, in Allem einige tau-
send Mann stark.
Arco, der beim Hervortreten aus dem Dorf Un-
tersechering, eine Compagnie als Reserve rückwärts ließ,
rückte mit seiner übrigen Infanterie, en echelons, seine
ganze Reiterei auf dem rechten Flügel, und auf jedem
Flügel eine Kanone, im Sturmschritt gegen die durch
sechszig Reiter geschützte Stellung der Feinde. Es kam
rasch zum Gefecht. Graf Lerchenfeld, Rittmeister
vom ersten Dragoner-Regiment führte, als Freiwilliger,
die baierischen Reiter. Diese hatten schon sehr gelitten,
als sie sich durch einen schdnen Angriff unerwartet in des
Feindes rechte Seite warfen. Graf Lerchenfeld er-
oberte dabei, mit eigener Faust ein feindliches Stück-Ge-
schütz, und erleichterte damit der Infanterie die Wegnah-
me des Punctes Spatzenhausen. So wie dieß, nicht
ohne Anstrengung errungen war, eilten Tiroler und Oe-
sterreicher in wilder Unordnung aufgeldst davon. Viele
derselben wurden noch einzeln auf der Flucht niederge-
hauen oder eingefangen. Erst in den Bergen und Wal-
dungen hinter Murnau retteten sie sich vor dem Grimm
ihrer Sieger. Arco zog schon gegen fünf Uhr Abends
in das gerettete Murnau ein. Aber sobald hier von ihm
alles geordnet war, kehrte er noch selbigen Abends nach
Benedictbeuern zurück.
So