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bruck. Noch war man nicht weit von Rattenberg, als
man seitwaͤrts Arco's und Oberndorf's baierische
Schaaren aus dem Achenthal hervortreten sah, die jetzt
unter dem Oberbefehl des franzbsischen Generals Mont-
marie standen.
Sie hatten sich, am 27sten Juli des Abends spät,
vor dem Eingange des Achenthals bei St. Leonhard oder
Kreith vereinigt; nur waren vom Obersten Arco einige
Abtheilungen in Tolz, Rottach und Miesbach zurück-
gelassen worden, die erst später nachkommen sollten, wie
auch einige schwache Reiterposten auf den Straßen von
Mittenwald und Partenkirch. Man sah nun auf allen
Bergen umher des Nachts die Lärm-Feuer brennen. Das
bewog die Anführer der Baiern, die Schützen von den
Fägercompagnien, auch die Gebirgsschützen, am folgen-
den Tage (28sten Juli) voraus zu senden, um über den
Sagbach, so wie längs der Hofweisach und dem Klam-
bach über die Schildensteiner-Alpen, den Bergpaß,
Kaiserwacht geheißen, zu umgehen. Doch als die Krie-
geshaufen, Arco voran, zu demselben gelangten, fand
man ihn von allen Aufständischen verlassen, und man
konnte ohne Widerstand, doch nicht ohne Hinderniß, bis
vor das Dorf Achenthal weiter ziehen. Die Tiroler hat-
ten, beim Rückzug, zwar alle Stellungen, sogar auch
den wichtigen Paß Klamm, oder den Schanzkopf, ge-
räumt, aber hingegen alle Brücken auf dem Wege zum
Achensee, die über den Pißbach, die bei Mühleck, die
beim sogenannten Wirthshaus über die Walchen oder
den Achenbach, und die über den Schweinau-Bach,
zerstdrt. Ihre Herstellungen verschlangen die Zeit eines
ganzen Tages. Erst am folgenden Morgen (Vosten Juli),
wie man durch das beinahe menschenlose Dorf Achenthal