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und in die Berge hinauf flohen. Die Sachsen sammelten
sich, verfolgten den Feind, drangen wieder an die Brücke
vor, und blieben mit zwei Bataillonen und dem baieri-
schen Geschütz an derselben während der Nacht stehen.
Unterdessen hatte der Artillerie-Hauptmann Van-
douve bei der obern An die kleine Eisack-Brücke, wenig-
stens für Fußvolk gangbar, hergestellt, und General
Rouyper, dessen Diovision bedeutend verloren hatte,
einen Theil derjenigen baierischen Truppen an sich ge-
zogen,) die nach ihm auf den Brenner gegangen waren.
Während der Nacht kam auch der Graf Arco, um sich
auf seinen Posten nach Briren zu begeben. Seinem
Wagen ritten zwei Dragoner voran. Kaum viel über
Sterzing hinaus ward er aber durch Flintenschüsse der
Insurgenten begrüßt, zum eiligen Rückzug nach Sterzing
gezwungen, und seine schwache Begleitung gefangen ge-
nommen.
Des andern Morgens früh (5ten August) drangen
die Haufen des Tiroler-Aufstandes, von allen Bergen
und Wegen her, gegen die Brücke. Die hier aufgestell-
ten Pikets zogen nach dem Dorfe Oberau zurück. Hier
*) Nämlich das erste leichte Bataillon Habermann, und
eine Escadron des ersten Dragoner-Regimentes, das
Ganze unter dem Befehl des Obersten Grafen von Witt-
genstein, nahm er nach Sterzing, während die andere
Escadron jenes Dragoner-Regimentes die Verbindung
mit Innsbruck zu unterhalten bestimmt war, so wie das
schon Tages vorher auf Befehl des Marschalls Herzog
von Danzig mit zwei Kanonen nach Schönberg vorge-
rückte erste Batgillon des ersten Linien= Infanterie-Leib-
Regimenres, unter dem Obersten Ströhl, jene Abthei-
lung Wittgenstein auf dem Brenner abgelbst hatte.
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