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Als der Herzog von Danzig von jenen unglückli-
chen Vorgängen vernahm, entschloß er sich, an der
Spitze der Divoision Kronprinzz, selbst nach Sterzing
zu gehen, und die Unternehmung auf Briren durchzu-
setzen. Er hatte schon einige Tage vorher (5ten August)
das zehute Linien-Regiment mit zwei Geschwadern, nebst
zwei Kanonen, nach Imst und Landeck gesandt, um eine
Verbindung mit dem General Beaumont zu unterhal-
ten, der durch das Ober-Innthal über den Arlberg
nach Bregenz zog. Jetzt befahl er dieser Abtheilung, un-
ter Befehl des Dragoner-Obersten Baron Burscheidt,
durch den Vintschgan nach Meran zu dringen, um die
Hauptbewegung gegen Brixren zu erleichtern. Den Po-
sten bei Landeck aber gab er dem fünften Linien-Regiment,
und einem Dragoner-Geschwader, nebst zwei Haubitzen
und einer Sechspfünder-Kanone. Die Verbindung zwi-
schen Landeck und Innsbruck sollte in Mals, Stambs und
Silz das neunte Linien-Regiment unterhalten. Er selbst
brach mit dem übrigen Theil der Diviston Kronprinz
des Nachmittags, am öten August, zum Brenner auf,
bis Steinach.
Um dem General Rouper von allen Anordnungen
des Herzogs Kenntniß zu geben, schickte der auf dem
Brenner stehende Oberst von Ströhl, der hier die von
den Insurgenten angefangenen Verschanzungen zerstdren
mußte (noch in der Nacht vom Sten zum böten August),
zwei Dragoner ab. Sie kamen aber bald wieder zurück.
Eine starke Stunde vom Posthause waren sie durch ein
lebhaftes Gewehrfeuer der Tiroler überrascht wor-
den; also die Verbindungen mit Sterzing abgeschnitten.
Diese herzustellen, mußte sich der Oberlieutenant Baron
Berchheim, mit 63 Schützen und einem Zuge vom