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ersten Oragoner = Regiment, sogleich auf dem Weg
machen.
Er kam bis zum Marktflecken Gossensaß; hier be-
gegnete er den Tirolern. Eiligst erstieg er mit der Hälfte
seiner Schützen rechts den Berg, und ließ seine übrigen
Leute auf der Straße vorwärts gehen, um seine ange-
griffene kleine Vorhut zu unterstützen. Die Insurgenten
auf dem Berge, von den wenigen baierischen Schützen
verwegen genug angefallen, wurden geworfen, verloren
mehrere Todte, einen Gefangenen, Trommel und meh-
rere Stutzen. Dann stürmte Berchheim, wieder mit
seiner Mannschaft vereint, den stark besetzten Ort Gos-
sensaß, trieb den Feind hinaus, und machte mehrere Ge-
fangene. Einige hundert Schritte hinter dem Marktflecken
stieß er auf einen stark besetzten Verhau, jenseits dessen
die Tiroler eben beschäftiget waren, eine Brücke abzu-
brechen. Er griff auch hier an, während mit zwolf
Schützen der Sergeant Herrgort den Berg seitwärts
erkletterte, und den Verhau umgieng. Dieser ward von
den Tirolern verlassen; dann aufgeräumt. Ermüdet vom
sechsstündigen Gefecht kam die kleine Schaar endlich zwi-
schen Rueden und Tschaefs zur Brücke, und fand auch
diese vom Feind besetzt. Aus Mangel an Patronen mußte
das Bajonnett gebraucht werden. Die Insurgenten wur-
den auseinander gesprengt. So kam Berchheim, mit
Verlust von vier Verwundeten und eben so vielen ver-
mißten Schützen nach Sterzing.“) «
*) Von vorzüglicher Tapferkeit zeigten sich in jenen Gefech-
ten die Sergeanken Herrgott und Hofmann, der
Corporal Diepold, der Hornist Schmidt, die Schü-
ten Bremauer, Dellinger und Wörl.