in die Baracken der Soldaten schlugen. Der Major
Graf Seiboltsdor f bekam endlich Erlaubuiß, sie mit
der Compagnie Thiereck und den Schuͤtzen des Ba—
taillons Habermann zu verjagen. Und es ward fuͤr
die Tapferen eine Jagd; der Haufe der Insurgenten zwei
Stunden lang verfolgt, zersprengt; mancher Gefangene,
und betraͤchtlicher Vorrath an Vieh und Lebensmitteln,
als Beute heimgebracht. ")
Vorräthe solcher Art wurden um so wichtiger, jetzt,
da wirklich schon fühlbarer Mangel eintrat, der in der
Nähe nicht mehr gestillt werden konnte. Der Herzog
schickte daher den Major Seiboltsdorf am andern
Tage noch einmal mit 500 Mann in dasselbe Gebirg hin-
auf, wo er die Beute gemacht hatte. Schon sechzig
Schritt jenseits der äussersten baierischen Vorwachten
siieß er auf die Tiroler. Er trieb sie, nach kurzem Kampf,
davon, und verfolgte sie anderthalb Stunden lang über
die Berge. Während er aber seine Mannschaft zur Er-
füllung des Hauptzweckes zerstreuet hatte, und schon
manchen tapfern Mann durch Tod (wie den Schützen-
lieutenant Grafen Brattia) oder durch Verwundung
(wie den Oberlieutenant von Kylander), eingebüßt
hatte, erschien der Feind ihm abermals 200 Manmn stark
gegenuber, in vortheilhafter Stellung. Er selbst hatte
kaum 30 Mann bei sich. ODemnoch stürzte er sich mit die-
sen wüthend gegen die Menge, und sprengte sie ausein-
ander, mit beträchtlichem Verlust derselben an Todten
6) Rühmlich anerkannt wurde dabei die Mitwirkung der
Schützen-Offiziere, der Oberlieutenants von Hofstet-
ten, Düfresne, TXplander, so wie der gemeinen
Soldaten.