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Prutz, Landeck und Imbst seien auf dem Rückzug, er
solle sich eiligst mit ihnen bei Telfs vereinigen.
Er wandte sich also wieder nach Telfs um, denn er
hörte wirklich schon seitwärts den Kanonendonner. Kaum
aber hatte seine Nachhut, unter dem Major Treuberg,
das Dorf Silz hinter sich, als sie mit Ungestim von den
Tirolern angegriffen ward, die von Heimingen daher ge-
kommen waren. Vor sich sah er ebenfalls, bei Mbtz an
der Brücke, die Grenadier-Pikets schon mit dem Feind
in lebhaftem Geplänkel. Durch Streifhaufen hielt er
links und rechts am Inn und auf den Bergen die Tiro-
ler von seinen Seiten ab, und zog dann die Grenadiers
von Mötz an sich. Als seine Vorhut noch anderthalb
Stunden von Telfs war, kam Nachricht, Oberst Bur-
scheidt sei dort mit seinem ganzen Corps schon über
die Brücke gegangen, und diese nun von den Insurgen-
ten stark besetzt, theilweise abgetragen und verrammelt. —
Oberst Delamotte ließ sich dadurch nicht abwendig
machen, eilte mit seiner Vorhut auf Kanonenschußweite
gegen die Brücke von Telfs, und legte, links und rechts
derselben, drei Züge der Compagnie Seifert zerstreuet
in die Gebüsche des Innufers. Während nun diese mit
ihrem Feuer kräftig auf die in den Häusern und hinter
der Brücke stehenden Insurgenten einwirkten, und der Ar-
tillerie-Hauptmann Finken auer mit seiner Kanone
alles zurücksprengte, was über die Brücke vordringen
wollte, stürzte sich Hauptmann Seifert im rechten
Augenblick mit dem Ueberrest seiner Compagnie dem wei-
chenden Feinde auf der Brücke nach, und bereitete der
zweiten Grenadier-Compagnie den Weg, mit stürmender
Faust den Inn-Uebergang zu erzwingen. Nun rückte
kämpfend alles nach, dann dem unterhalb der Brücke,
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