Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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ebenfalls, da er von keiner Seite auf Unterstuͤtzung mehr 
zählen konnte, den Rückzug nach Innsbruck zu veran- 
stalten. Er sandte den Obersten Arco voraus, auf dem 
Brenner die Führung seines Corps wieder zu überneh- 
men, und sogleich Mattrey dort und die Hôhen umher 
zu beselzen, welche das dasige Thal beherrschen. Er 
selbst machte sich noch Abends 10 Uhr mit der Division 
Kronprinz von Sterzing auf den Weg, den Brenner 
zu ersteigen. 
Arco's Corps, ungefähr 1000 Mann stark, hielt 
in Verein mit dem Ueberrest der sächsischen Truppen 
unter dem Obersten Grafen Wittgenstein, etwa 
1000 Mann stark, seit dem Zten August den Brenner 
besetzt. Es brach nun (am 10ten des Abends) auf, und 
nahm seine Stellung (folgenden Morgens um 4 Uhr) bei 
Mattrey; Reiterei und Geschütz in der kleinen Ebene des 
Sillbaches, sechs Compagnien leichten Fußvolkes am 
Gebirg zwischen Nonnholz und Pasiut, mit Vorwachten 
auf den Bergspitzen; vier Compagnien Linien-Infanterie 
auf dem Kronberge. Doch war die Aufstellung kaum 
vollendet, wurden die Vorwachten schon von Insurgenten 
angegriffen, die, auf der Seite von Innöbruck her, ge- 
gen den Brenner heraufzogen. Vermuthlich glaubten die 
Tiroler den Herzog von Danzig mit dem Großtheil 
seines Kriegsvolkes noch bei Sterzing, Sie wollten ihn 
also, da er vorwärts schon gesperrt war, auch von hin- 
ten einschließen. Arco wies sie aber, vermittelst seiner 
Haubitze und zwei vom Kronberg genommenen Com- 
pagnien, schnell zurück. 
In diesem Augenblick traf der Herzog von Danzig 
mit der Division Kronprinz ein. Er setzte, ohne sich 
aufzuhalten, den Zug gegen Schbuberg abwärts fort,
	        
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