— 311 —
ließ die Sachsen mit der Spitze seiner Colonne voran-
gehen, um sich über die Ellenbogen nach Hall zu begeben.
Graf Arco mußte die Nachhut bilden, und den ansehn-
lichen Zug der mitgenommenen Fuhrwerke decken. Als
man so zum Posthause des Schdnberges gelangte, sah
man links der Straße alle Hohen, wie sie sich bis zum
Berg Isel strecken, von Insurgenten bedeckt, deren
Schützen sich oft der fortrückenden Colonne auf hundert
Schritt näherten.
Beim Dorfe Wald schickte der Major Graf Sei-
boltsdorf, welcher die Vorhut führte, seine Plänkler
an die umliegenden Berge hinaus, welche ohne großen
Widerstand Speckbacher's verwegene Leute in ihre
Schluchten zurückjagten. Aber der Soldat war vom
achtzehnstündigen Marsch ermüdet, und obgleich die Rei-
terei vom Pferde stieg, und, gegen die zu nah vorschlei-
chenden Insurgenten, mit dem Carabiner anlief, fühlte
sich doch Alles durch den Mangel an Lebensmitteln, durch
die Hitze der Augusttage, so sehr entkräftet, um die stei-
len, einzelnen Fußgängern kaum zugänglichen Berge,
rasch zu erklimmen, und den Feind aus seinen günstigen
Stellungen zu verjagen. Selbst die Artillerie konnte
zwischen Felsen, Thälern und Hügeln nicht mit Wir-
kung gebraucht werden. Mancher Brave blieb an Kraft
erschdpft liegen, und gerieth in Gefangenschaft, manchen
traf des Feindes Geschoß tddtend oder verwundend.)
Den schwersten Stand hatte Graf Arco mit der Nach-
*) Unter die Verwundeten gehörten die Lieutenants Baron
Berchem, Graf Verry und Alois Baron Gumppen-
berg des isten Linien-Regiments, während der Oberst
des 2ten Linien-Regiments Kronprinz, Graf Spauer,