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wieder, und trieb die Tiroler bis zum Landhause. Hier
erneuerte sich der blutige Kampf, mächtiger denn zuvor,
bis Oberst Metzen, von drei Seiten zugleich, angreiffen
ließ. Die Aufständischen wurden drei Viertelstunden lang
von den Siegern verfolgt. ")
50.
Tirol wird abermals vom Herzog von Danzig
geräumt.
Die allgemeine Gährung des Landes war offenkundig.
Speckbacher und der Capuziner Haspinger boten
alles auf, das untere Innthal von Neuem zu empbdren,
die Verbindungen der Baiern längs dem Inn zu unter-
brechen, durch Besetzung der Berge zwischen Volders
und Schwatz und weiter, alle Zufuhren nach Innsbruck
abzuschneiden, und Reisende und Eilboten ““) aufzu-
*) Die Baiern hatten, während des ganzen Gefechtes, einen
Verlust an Verwundeten: von einem Öffiier (den Lieute-
nant Horneck, der als Freiwilliger jenem beigewohnt
hatte), von drei Unteroffizieren und acht Gemeinen; wäh-
rend die Mitwirkung des Majors von Fladt, das agus-
gezeichnete Betragen des Oberlieutenants Baron Pflum-
mern und des Hauptmanns Krepp, dem Obersten
Metzen das ganze Unternehmen außerordentlich erleich-
tert hatte.
»s) Wie dies mit dem nach München abgesandten Oberlieute=
nant Baron Völderndorff in der Nähe von Volders
geschah; eben so auch mit zwei baierischen Post-Beamten,
von deren weiteren Schicksal nichts, als das unverbürgte
Gerücht bekannt wurde, sie seien, in einen Brunnen ge-
worfen, elend umgekommen.