Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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nen, oberhalb Lavis durch den Strom zu setzen, das 
Dorf zu umgehen, und den Insurgenten ploͤtzlich in den 
Ruͤcken zu donnern. Sie flohen mit Verlust von 50 Ge- 
fangenen, 400 Todten und Verwundeten und einer Ka- 
none, verfolgt bis hinter St. Michael. Oberstlieutenant 
Perceval hingegen war auf seiner Seitenbewegung 
durchs Gebirg nicht so glücklich gewesen. Er hatte die 
Brücke bei Segonzano abgetragen gefunden, den Strom 
hochgeschwollen und reißend, und durch die Insurgenten 
stark und vortheilhaft geschützt. Er mußte sich daher 
mit einigem Verlust nach Serignano zurückziehen, und 
konnte erst folgenden Morgens nach Lavis kommen. 
Die Insurgenten hatten inzwischen Zuzug aus dem 
deutschen Tirol erhalten. So machten sie nun einige 
Tage nachher (5ten October) allgemeinen Angriff auf 
Pepri's Stellungen, von Lavis bis Bucco di Vela. 
Trotz ihrer Ueberlegenheit aber wurden sie aller Orten 
zurückgeschlagen. Währenddem heulten weit umher im 
Lande die Sturmglocken. Frische Haufen des Aufstandes 
strdmten, racheschnaubend, allseitig heran in der Nacht. 
Bei 20,000 Mann stark ernenerten sie die Angriffe ge- 
gen die allzugedehnte Linie der Franzosen-Italiener. 
Darum zog sich der General, ohne großen Verlust, doch 
immer verfolgt, nach Trient zurück, hier seine ganze 
Macht auf einen Punct zusammen, und sicherte seine 
Verbindung mit Verona durch zwei Bataillone zu Marco, 
und durch zwei andere zu Matarello. Er befestigte das 
Schloß der Stadt, und alle vortheilhafte Höhen; auch 
versorgte er sich mit den ndthigen Vorräthen auf zwei 
Monate. Die Tiroler aber ihrerseits rasteten nicht. 
Ohnweit Roveredo erschienen ihre Jäger auf den Höhen 
von der Seite der Folgario. Pilcante, Angesichts Ala,
	        
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