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Generals Peyri Nachricht bekam, der sich wirklich in
Botzen befand.
Pepri, der vorzüglich deswegen nach Botzen vor-
geschickt war, um einerseits die ganze Aufmerksamkeit
der Tiroler dahin zu lenken, andererseits die Vereinigung
der Division Vial mit einem Corps des Generals Bara-
guay-d'. Hilliers zu erleichtern, welches durch das Draun-
thal nach Briren vordringen sollte, war nur mit 900
Mann von Belluno aufgebrochen. Schon an der Grenze
Tirols empfingen ihn (#ten November) die Tiroler mit
lebhaftem Büchsenfeuer, und von den Höhen von St.
Lucia niedergerollten Felsenstücken. Er vertrieb sie,
durch Besetzung der Hbhen, und ging nach Buchenstein,
welches man ihm durch Unterhandlung einräumte, so-
bald er verhieß, den Ort mit Plünderung zu verschonen.
Am andern Tage, als er über den Berg Campo lungo
nach Confana gekommen war, fand er beträchtliche
Schaaren des Aufstandes vortheilhaft bei Colfoseo auf-
gestellt, um ihm den Eingang in's Gardenathal zu ver-
wehren. Er schickte sogleich einen Theil seiner Mannz
schaft auf Umwegen aus, die Stellung im Rücken, einen
andern Theil, sie von der Seite anzugreifen. Er selbst
rückte mit dem Großtheil langsam fort, um den Anderen
Zeit zu geben, ihre Bestimmungen zu erreichen. Ja,
er sandte zu diesem Zweck noch einen Geistlichen, als
Unterhändler, zu den Insurgenten, der sie zu gänzlicher
Unterwerfung bereden sollte. Man verlangte statt dessen
von ihm er solle die Wassen strecken. Während dem
hatten die Uebrigen ihre Ziele erreicht. Sie griffen seit-
wärts und von hinten an; Peyri ungestüm, mit dem
Großtheil seiner Mannschaft, von der Stirnseite. Mit
Entsetzen slohen die Ueberrumpelten. So gewann Ge-