Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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hatte jetzt eine offene Stadt gegen die feindliche Ueber- 
macht zu vertheidigen. Er sandte in Eile dem General 
Vial einen sicheren Boten; verrammelte alle Zugaͤnge 
der Stadt auf tuͤchtige Weise, und stellte Posten aus 
an der Tauferer-, an der Eisack-Bruͤcke, und beim 
Mauthhause Eisenstange. 
Noch spät Abends trieben aber die Insurgenten sei- 
nen Posten von der Santa Madalenen-Höhe herab in 
die Stadt, und in der Nacht verstärkten sie sich durch 
die Haufen, welche bei Annäherung der Diovision Vial 
die Ufer des Lavisstromes verlassen hatten. Dann griffen 
sie folgendes Tages zweimal in Masse die Stadt an. 
Zweimal wurden sie, zuletzt nur, wegen Mangel an 
Pulver und Blei, mit dem Bajonnett zurückgeworfen. 
Endlich, Abends 5 Uhr, langte vom General Vial ge- 
sandt, dessen Reiterei, unter General Digonnet, nebst 
zwei mit Postpferden bespannten Infanterie-Munitions= 
Wagen an. So ward Peyri gerettet. Denn die In- 
surgenten hatten beschlossen gehabt, Botzen des Nachts 
mit Sturm zu nehmen. Vial selbst traf am andern 
Tage mit fünf Bataillonen und dem schweren Geschäütz 
ein. Diesem folgten später noch drei andere Bataillone, 
welche hinter sich die Brücken bei Salurn und Neumark 
abgebrannt hatten, um den RNücken der Stellung bei 
Botzen, gegen die Insurgenten vom linken Etschufer 
zu decken. 
Vial begnügte sich für den Anfang damit, die 
vom Feinde besetzten Hdhen von San-Loretto, am rech- 
ten Eisackufer, zu säubern, indem er sie von zwei Ba- 
taillonen umgehen, und zugleich von zwei andern auf 
der Stirnseite angreifen ließ. Die Sache war schnell 
abgethan. Er wollte dann am andern Tage allgemeinen 
II. 5½s Buch. 24
	        
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