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Plan von den Aufruͤhrern Tirols, auch Kaͤrnthen mit in
ihr Schicksal zu verflechten. Durch's Gail- und Moll-
Thal zogen sie schon im Anfang des Octobers gegen
Gmuͤnd und gegen die Feste Sachsenburg. In dieser
befehligte damals der Bataillons-Chef Marin, wel-
chem, bei der ersten Anzeige von den Absichten der Ti-
roler, General Rusca zu Klagenfurt, ohne Verzug, ein
in Billach gestandenes Bataillon, durch den General
Julhier zuführen ließ. Ein frischer Schlachthaufen
mußte nach Villach, um zur Unterstützung des abgegan-
genen in der Nähe zu seyn. Schon schwärmten (5ten
October) die Insurgenten ohnweit Sachsenburg, zahlreich
bei Greifenburg und Steinfeld. An letzterem Orte kam
es, von Seiten einer Absendung aus Sachsenburg, zu
unbedeutendem Geplänkel. Ein auf der Straße nach
Lienz ausgestellter Posten der Sachsenburger-Besatzung
wurde fruchtlos von den Aufständischen angefallen.
Als aber General Julhier (am ten October) den
Major Barbieri gegen Greifenburg sandte, die In-
surgenten von diesem Punct zurück zu treiben, gelang es
zwar; doch gerieth er selbst in große Gefahr, da er sich
plotzlich von einer überlegenen Macht im Rücken ange-
fallen sah. Eine Abtheilung der Sachsenburger-Besa-
tzung kam noch zeitig zur Hülfe. General Julhier
brachte nach diesem die Hälfte des Bataillons wieder
nach Villach; die andere Hälfte mußte fleißig, von
Sachsenburg aus, gegen Greifenburg und Steinfeld
streifen. Die Insurgenten waren verwegen genug ge-
wesen, in der Nähe von Sachsenburg die bei Moell be-
findliche Brücke abzutragen. Obwohl es dem Bataillons-=
Chef Peraldi gelang, mit drei Compagnien bis zur
Brücke vorzudringen, während er von zwei andern Com-
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