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Daher mußte Oherst Moroni von Klagenfurt her
(10ten October) mit 800 Italienern sich nach Paternion
begeben, und das dort befindliche Bataillon an sich zie-
hen, um den Entsatz der Veste zu versuchen. Er stellte
die abermals vom Feinde abgeworfene Manthbrücke her,
machte sie für schweres Geschütz fahrbar; sprengte bei
Molzbühel die tirolischen Schützen -Abtheilungen ausein-
ander; schlug sich zu Mollbruck mit dem Bajonnett durch
die feindlichen Haufen; jagte durch ein wohlgerichtetes
Feuer die Tiroler aus ihren vortheilhaften Stellungen
am rechten Ufer des Mollbachs; konnte aber die Brücke
über das Wasser nicht herstellen, weil es dazu an allem
Nothigen mangelte. Indessen hatte die Besatzung von
Sachsenburg die Draubrücke hergestellt, daß sie auf der
Straße nach Greifenburg einen Ausfall machen, den
Feind vertreiben, und ihm dabei eine Kanone nehmen
konnte. Der Commandant von Sachsenburg besprach sich
darauf über dem Wasser mit dem Obersten Moroni,
und erhielt von ihm eine Anzahl Feuersteine, woran er
am meisten Mangel litt. Dann zog sich Moroni, weil
er Noth an Lebensmitteln hatte, nach Spital zurück;
und konnte er auch das Wiedereinschließen der Veste
durch die Insurgenten (22sten October) nicht hindern,
warf er doch in einem zweistündigen heftigen Gefecht
auf allen Puncten diejenigen zurück, die an demselben
Tage seine Vorposten mit überlegenen Kräften ange-
griffen hatten. Hartnäckiger noch war zwei Tage später
der Kampf auf den Spitaler-Höhen, in welchem zuletzt
das Bajonnett entscheiden mußte, und den Feinden eine
Sechspfünder-Kanone entrissen ward.
Die Lage von Sachsenburg ward allerdings bedenk-
lich. Auch forderte sie der Anführer der Insurgenten,