Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Unterdessen war auch die Division Wrede, trotz der 
schlechten Wege, auf welchen seit undenklichen Zeiten 
sich kein Heer, geschweige grobes Geschuͤtz, bewegt hatte, 
über Rupolding und Kössen (17ten October) gegen St. 
Johann vorgerückt. Bei ihrem Erscheinen flohen die 
Insurgenten aus ihren Verschanzungen vom Schmidtberg 
und Klausenberg in'S Kufsteiner-Thal und gegen St. 
Johann. Von der andern Seite war die Division Deroy 
von Fischbach nach Kufstein, von da, nach unbedeuten- 
dem Widerstand der Insurgenten, und überall schnell 
hergestellten Brücken, ohmnweit Wörgl zur Achenbrücke 
(18ten October) gekommen. Hier sicherte General De- 
rroy durch eine Compagnie zu Nußdorf hinter sich die 
Verbindung mit Kufstein und Fischbach, vorwärts sandte 
er nach Soll den Major Zintl, mit einer Abtheilung 
Kriegsvolkes, Verbindung zwischen sich und der Division 
Wrede anzuknüpfen, welche (am 2Lo0sten October) über 
Eman, Soll und Wörgl nach Kundel ging. 
Vergebens verkündete am 10ten October auf der 
ganzen Linie des baierischen Heeres der frohe Donner 
der Kanonen den am 13ten October zu Wien abgeschlos- 
senen Frieden. Die Tiroler achteten das nicht. Sie 
beharrten ungläubig im Kampf. Man hatte den Un- 
glücklichen, um sie zum Aufruhr zu bewegen, allzu feier- 
liche Zusagen für das Gelingen ihres Wagstückes gegeben. 
Die Feindseligkeiten mußten fortgesetzt werden. Daher 
empfing auch Oberst JZoller, der noch rückwärts bei 
Hallein stand, Befehl, sich über Werfen und Daxenbach 
mit dem General Rechberg in Saalfelden zu ver- 
einigen. Rechberg schickte ihm, mit einer starken 
Abtheilung, dem Major Graf Tattenbach entgegen, 
nach Darenbach.
	        
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