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Oberst Zoller hatte schon früher durch ausge-
sandte Abtheilungen erfahren (10ten, 16ten, 10ten Oct.),
daß Golling zwar von den Tirolern geräumt, dagegen
die abgetragene Tuschlerbrucke mit ungefähr 100 Mann
gedeckt, der Luegpaß mit Verschanzungen und Stein-
batterien wohl versehen, durch 800 Mann vertheidigt,
desgleichen Werfen und Abtenau wohl besetzt sey. Als
er aber wirklich mit dem #Sten Linien-Regimente, einem
Geschwader leichter Reiterei, und einer halben Batterie
(Tisten October) von Hallein nach Golling aufbrach, ver-
kündigte ihm schon unterwegs eine Abordnung des Lan-
des die Bereitwilligkeit, sich zu unterwerfen, und die
durch Verhaue und herabgerollte Steinmassen verderbten
Wege und Brücken herzustellen, denn der Capuziner
hatte sich mit seinen Leuten nach Muhrau zurückgezogen.
Der Oberst rückte auch, ohne Hinderniß, die strengste
Mannzszucht handhabend, nach Werfen, schickte den
Major Düpel mit drei Compagnien auf St. Johann,
und den Major Kracht ließ er die Entwaffnung des
Abtenauer-Thales besorgen. Den Tag nachher verei-
nigte er sich mit dem Major Tattenbach zu Schwatzach.
Während dessen rückte die Division Wrede über
Rattenberg, von wo Speckbacher mit 300 Insurgen-
ten sich sogleich nach Innsbruck zog, zum Zillerbach,
stellte hier die Brücke her, und machte Aussendungen in's
Jillerthal und bis Schwatz. Hinter Rattenberg selbst
stellte sich die Division Deroy, und die Division Kron-
prinz, über Worgel gegangen, bei Kundel auf (zösten
October). Seitwärts in der Wildschdnau, Landgerichts
Rattenberg, schienen aber die Einwohner, ihren trotzigen
Antworten zufolge, keine Miene zur Unterwerfung ma-
chen zu wollen. Ihr Thal, aus mehreren Gemeinden
be-