Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

zosen, so wie die Baiern, in die schmähliche Gefangen- 
schaft der Tiroler. Noch waren die Baiern 1500 Mann 
stark, nachdem sie 250 Mann an Todten und Verwun- 
deten, darunter 0 Offiziere, verloren hatten. 
Schon zwei Tage vorher, nämlich am #iten April, 
war General Kinkel zu Innsbruck von den zahlreichen 
Haufen des Tiroler-Aufstandes angegriffen worden. 
Weit umher schollen an diesem Tage die Sturmglocken 
des Aufruhrs. Ehe noch der Morgen grauete, sielen 
schon Schüsse gegen den schwachen Posten beim leeren 
Pulverthurm vor Innsbruck. Der anbrechende Tag zeigte 
rings umher alle Hdhen von bewaffneten Haufen 
besetzt. 
Kinkel verstärkte sogleich sämmtliche Wachen; sandte 
den Major Zoller mit einer Kanone, zwei Compagnien 
seines Regimentes und einen Zug Dragoner, unter dem 
Oberlieutenant Baron Gapling an das linke Innufer 
gen Zierl, dort die Brücke zu besetzen, und rückte selbst 
mit dem übrigen Theil seiner Leute, nebst einer Kanone 
und Haubitze den Aufständischen entgegen, welche der 
Gallwiese in immer grdßeren Haufen zuzogen. Bis spät 
Abends dauerte hier der ununterbrochene Kampf. Ma- 
jor März, Lieutenant Pomet und Oberst Dietfurt 
wetteiferten vor Allen in Thätigkeit und Tapferkeit. 
Mehrmals erstürmten die Baiern die steilen Berge und 
fegten sie von Insurgenten rein. Immer drangen neue 
Massen der Bauern dahin aus den Wäldern vor. Erst 
Abends 8 Uhr befahl General Kinkel den Rückzug 
seiner kleinen Schaar in die Ebene vor Innsbruck, zur 
Vertheidigung der Stadt. 
Dahin kam spät Abends, von Zierl her, auch Major 
Joller wieder zurück. Er hatte am Morgen, schon 
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