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Seiboltsdorf, sobald er sich in Bewegung setzte,
ließ eine seiner Compagnien rechts von Pians über den
Bühel gehen; sandte, sobald er die Anhdhe von Dabe-
dill erreicht hatte, eine andere Compagnie links auf den
Berg, die rechte Seite des Feindes zu übersteigen; ließ
eine Compagnie in Dabedill, zur Behauptung dieses
Punctes, stehen, und rückte mit einer Compagnie und
sämmtlichen Schützen dem Feinde entgegen. Eine von
ihm schon wenige Tage zuvor, in Grienz und Rans auf-
gestellte Compagnie hatte Befehl, ihn in seinen Bewegun-
gen zu unterstützen. Kaum verkündigte der Donner des
Geschützes, daß General Raglowich das Bergschloß
Wiesberg angegriffen habe, ließ auch Seiboltsdorf
die Insurgenten anfallen. Diese aber, obgleich bei 1000
Mann und 50 Weiber stark, entflohen, wie aus jenem
Schlosse, so auch aus den Ortschaften Vorder= und
Hintergigl. Ihre regellose Flucht ermuthigte den Major
sofort bis nach See zu dringen. Er ließ den Oberlien=
tenant Bechtold mit sämmtlichen 138 Schützen bei
-intergigl, um diese Stellung für jeden Preis zu be-
haupten; stieg dann selbst mit zwei Compagnien den
Obergigler= Berg jenseits hinunter nach Luitl, besetzte
die Häuser von Luitl, welche die Straßen und Höhen
jenseits des Tobel (Bergschluchtstiefe) beherrschen; zog
noch die Compagnie des Leibregimentes an sich, und
schickte etwa 70 Mann derselben, unter dem Lieutenant
Köppel, nach Vordergigl zurück, um allenfalls die dor-
tige Stellung zu vertheidigen, und eine von der Colonne
bei Wiesberg verlangte Unterstützung zu erwarten.
Während dessen hatten kaum 100 Mann von den
Tirolern das umwegsamste Gebirg überklettert, und