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und zum Abwerfen der Bruͤcken bei Rothholz, Brixlegg
und Rattenberg aus, und trat mit ruhiger Haltung
noch in der Nacht, bestaͤndig von den Insurgentenhaufen
verfolgt, seinen Ruͤckzug nach Rothholz an. Hier um
1 Uhr nach Mitternacht mit der andern Haͤlfte seiner
Compagnie vereint, zog er nach Kreit, auf baierischen
Boden, wohin auch die bei Rattenberg gestandene Com-
pagnie des Hauptmanns Harter kam. Aber eine Ab-
theilung des letztern, die 2 Offiziers und 07 Gemeine
stark bei Worgl gestanden war, hatte das Unglück ge-
habt, von den Insurgenten übermannt und gefangen zu
werden. Auch ein Lieutenant und 24 Mann, die zur
Abwerfung der Brücke bei Rothholz zurückgeblieben wa-
ren, wurden bei Fortsetzung ihres Weges zwar gefangen
genommen, aber nach ihrer Entwassnung wieder ent-
lassen.
So war denn General Kinkel zu Innsbruck von
seinen Feinden überall schon fest umschlossen, während er
noch auf allgemeine Vereinigung seiner verschiedenen
Truppen-Abtheilungen zählte, und zu dem Ende Inns-
bruck, trotz seiner Schwäche, trotz der vielen Zugänge
der Stadt, männlich behaupten wollte. Er hatte den
Obersten Dietfurt mit vier Compagnien als Reserve,
in die Stadt selbst, den Major März mit zwei Com-
pagnien in die Wildau, und den Major Joller mit
eben so vielen in die Vorstadt gestellt, um die Innbrücke
und die Verbindung mit Hall zu erhalten. Doch mit
der Morgendämmerung (12ten April) stürmten beinahe
8,000 bewaffnete Landlente gegen den Major Zoller
an, zwangen denselben nach wäthendem Streit erst zur
Innbrücke, dann in die daselbst befindliche Caserne zu-
rück, wo die Soldaten, Verzweifelten gleich, sich aus