Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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und zum Abwerfen der Bruͤcken bei Rothholz, Brixlegg 
und Rattenberg aus, und trat mit ruhiger Haltung 
noch in der Nacht, bestaͤndig von den Insurgentenhaufen 
verfolgt, seinen Ruͤckzug nach Rothholz an. Hier um 
1 Uhr nach Mitternacht mit der andern Haͤlfte seiner 
Compagnie vereint, zog er nach Kreit, auf baierischen 
Boden, wohin auch die bei Rattenberg gestandene Com- 
pagnie des Hauptmanns Harter kam. Aber eine Ab- 
theilung des letztern, die 2 Offiziers und 07 Gemeine 
stark bei Worgl gestanden war, hatte das Unglück ge- 
habt, von den Insurgenten übermannt und gefangen zu 
werden. Auch ein Lieutenant und 24 Mann, die zur 
Abwerfung der Brücke bei Rothholz zurückgeblieben wa- 
ren, wurden bei Fortsetzung ihres Weges zwar gefangen 
genommen, aber nach ihrer Entwassnung wieder ent- 
lassen. 
So war denn General Kinkel zu Innsbruck von 
seinen Feinden überall schon fest umschlossen, während er 
noch auf allgemeine Vereinigung seiner verschiedenen 
Truppen-Abtheilungen zählte, und zu dem Ende Inns- 
bruck, trotz seiner Schwäche, trotz der vielen Zugänge 
der Stadt, männlich behaupten wollte. Er hatte den 
Obersten Dietfurt mit vier Compagnien als Reserve, 
in die Stadt selbst, den Major März mit zwei Com- 
pagnien in die Wildau, und den Major Joller mit 
eben so vielen in die Vorstadt gestellt, um die Innbrücke 
und die Verbindung mit Hall zu erhalten. Doch mit 
der Morgendämmerung (12ten April) stürmten beinahe 
8,000 bewaffnete Landlente gegen den Major Zoller 
an, zwangen denselben nach wäthendem Streit erst zur 
Innbrücke, dann in die daselbst befindliche Caserne zu- 
rück, wo die Soldaten, Verzweifelten gleich, sich aus
	        
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