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Rienz, um auf dem linken Ufer des Flusses die Höhen,
gerade über und hinter der Klause, zu ersteigen. Unter-
dessen räumten die Sappeurs den Verhau der Straße
auf, und bewirkten damit, daß zwei Haubitzen und vier
Dreipfünder auf einer kleinen, das Fort etwas beherr-
schenden Anhöhe, Stellung nehmen konnten. Rückwärts
stand die Brigade Berkoletti staffelweise.
Das Feuer gegen einander begann sogleich. Nach
einer Stunde brachte das franzdsische Geschutz Unordnung
in die Besatzung der Veste. Jetzt zeigten sich die Schü-
tzen des italienischen Regimentes auf den Höhen des
linken Rienz-Ufers. Weil man hinter dem Fort eine
beträchtliche Colonne Insurgenten bemerkte, ließ General
Rusca, der schon eine Wunde trug, zwei Bataillone
des franzdsischen Linien-Regimentes aus dem Gehöblz
die Klause selbst umgehen. Bertoletti mußte einige
Compagnien links schicken, um, gedeckt durch eine Mauer,
in den Graben zu dringen. Ein paar Bataillone liefen
zugleich Sturm gegen das Trommelwerk vor der Brücke,
und erstiegen es, trotz des Feuers aus dem Kleingewehr
und den drei Kanonen des Forts. Aber das Thor, wohl-
verrammelt, widerstand allen Versuchen, es zu dffnen.
Inzwischen hatten die abgeschickten Voltigeurs die Berge
rechts der Klause erklettert, und bedroheten den Rücken
des Feindes; auch die zwei Kanonen der Insurgenten
dort wurden durch ein ausgesandtes Bataillon erobert.
Nun verließen die Tiroler, fast 3000 Mann stark, und
ihre Anführer, Kolb, der Muhr-Wirth, Kofler,
diland, der Schabser-Wirth und Kemnater,
eilfertig Geschütz und Stellung. Sie flohen, theils gegen
Sterzing, die Laditscher-Brücke abbrechend, theils gegen
Clausen, durch Briren ziehend. General Rusca ver-
folgte