Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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Rienz, um auf dem linken Ufer des Flusses die Höhen, 
gerade über und hinter der Klause, zu ersteigen. Unter- 
dessen räumten die Sappeurs den Verhau der Straße 
auf, und bewirkten damit, daß zwei Haubitzen und vier 
Dreipfünder auf einer kleinen, das Fort etwas beherr- 
schenden Anhöhe, Stellung nehmen konnten. Rückwärts 
stand die Brigade Berkoletti staffelweise. 
Das Feuer gegen einander begann sogleich. Nach 
einer Stunde brachte das franzdsische Geschutz Unordnung 
in die Besatzung der Veste. Jetzt zeigten sich die Schü- 
tzen des italienischen Regimentes auf den Höhen des 
linken Rienz-Ufers. Weil man hinter dem Fort eine 
beträchtliche Colonne Insurgenten bemerkte, ließ General 
Rusca, der schon eine Wunde trug, zwei Bataillone 
des franzdsischen Linien-Regimentes aus dem Gehöblz 
die Klause selbst umgehen. Bertoletti mußte einige 
Compagnien links schicken, um, gedeckt durch eine Mauer, 
in den Graben zu dringen. Ein paar Bataillone liefen 
zugleich Sturm gegen das Trommelwerk vor der Brücke, 
und erstiegen es, trotz des Feuers aus dem Kleingewehr 
und den drei Kanonen des Forts. Aber das Thor, wohl- 
verrammelt, widerstand allen Versuchen, es zu dffnen. 
Inzwischen hatten die abgeschickten Voltigeurs die Berge 
rechts der Klause erklettert, und bedroheten den Rücken 
des Feindes; auch die zwei Kanonen der Insurgenten 
dort wurden durch ein ausgesandtes Bataillon erobert. 
Nun verließen die Tiroler, fast 3000 Mann stark, und 
ihre Anführer, Kolb, der Muhr-Wirth, Kofler, 
diland, der Schabser-Wirth und Kemnater, 
eilfertig Geschütz und Stellung. Sie flohen, theils gegen 
Sterzing, die Laditscher-Brücke abbrechend, theils gegen 
Clausen, durch Briren ziehend. General Rusca ver- 
folgte
	        
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