Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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von 500 Maun zur Reserve dienen sollte, über die Berge, 
welche dann der von Meran kommenden, bei St. Leon- 
hard, zu oberst im Thal, die Hände bieten sollte. Von 
Meran aus aber schickte General Rusca den Obersten 
Roy, am 16ten November, mit 1500 Mann in das 
Passeyerthal hinauf. Dieser Tag war ihm im schriftli- 
chen Befehl von Baraguay-d'Hilliers geboten. 
Im Befehl an den General Barbou aber, der von 
Brixen aus ein Bataillon nach Sterzing schicken sollte, 
hatte sich ein Irrthum des Datums eingeschlichen, so 
daß die von Sterzing her gegen das Passeyer-Thal be- 
stimmten Colonnen um 24 Stunden später abgingen. 
Dieser Umstand hatte die Folge, daß die Insurgenten 
ihren Anschlag gegen Meran mit ungetheilter Kraft aus- 
führen konnten. 
Wirklich erschienen sie, in eben dem Augenublick, 
als Oberst Roy am Morgen um 10 Uhr (löten No- 
Lember) kaum mit seinen 1500 Mann ausgerückt war, 
mit starken Haufen im Anzug, von Ober= und Unter- 
maper, gegen die Meraner-Brücke. Von anderen ihrer 
Haufen sah der Oberst zugleich schon die das Schloß 
Tirol umgebenden Höhen besetzt, und das dort stehende 
Bataillon Neapolitaner vertrieben. Er ließ den Major 
Bougault sogleich mit einer Reserve von 350 Mann 
bei dem auf der Straße liegenden Schlosse zurück, und 
zog mit dem Großtheil seiner Mannschaft zum Angriff 
vorwärts. Während dessen waren auch, vom Vintsch- 
gau hervor, bei Steinach und Algund, Aufstandsmassen 
angekommen, denen General Rusca mit dem Ueberrest 
seiner Dioision von Meran aus entgegen eilte. Hier 
ward hartnäckiger Kampf, bis die Massen, besonders
	        
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