— 432 —
Tage, und auch später wieder, von den Insurgenten zur
Uebergabe ?7) aufgefordert; beantwortete ihre Zuschriften
aber durch Schweigen, und ließ es bei leichten Plän-
keleien bewenden.
Unterdessen vermehrte sich allmälig die schwache Trup-
penzahl der Franzosen in Lienz und Botzen zum festen
Widerstande; General Barbou zog (Tten December)
in das Passeyer-Thal, von wo die Banden des Auf-
standes den Fahnen des Anführers Kolb gefolgt waren.
Er entwaffnete das Thal. Hin und wieder wurden ein-
zelne
*) Am Sten December erhielt General Almayras folgen-
des Aufforderungs-Schreiben aus Percha:
„[Im Namen des Ober-Commandanten
Andregs Hofer.“
„Der gestrige Tag war für Uns grausam, denn die
Cavallerie hat Uns viel Uebel zugefügt; Unsere Leute sind
jedoch bereit, das Gefecht von Neuem zu beginnen; Wir
Commandanten tragen jedoch nicht die Waffen, um durch-
aus Blut zu vergießen, und versprechen, selbst Unsere
Leute zurück zu halten, wenn sie folgende Bedingungen
eingehen wollen:
„Art. 1. Die Offiziere und Soldaten strecken das Ge-
wehr, und werden über die Tiroler-Grenze geleitet;
die Offiziere werden ihrem Range gemäß, die Sol-
daten mit Menschlichkeit behandelt werden.“
„Art. 2. Die Waffen, Munition, Kanonen, Muni-
tions= und andere Wagen, werden Uns ausgeliefert.“
„Art. 5. Die Gefangenen werden gusgewechselt.“
aIm Falle diese Bedingungen nicht angenommen wer-
den, verlangen Wir von Ihnen, für Morgen früh, einen
einstündigen Waffenstillstand, zum Begraben unserer
Todten.=