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schwaͤchern Gegner mit voller Ueberlegenheit bei Landshut
erdruͤcken, und bis dahin die oͤsterreichische Hauptmacht
durch die Herzoge von Auerstaͤdt und Danzig zwi—
schen der Laber und Donau festhalten lassen.
Darum, wie kaum der Morgen des Lusten Aprils
angebrochen war, ließ er seine Schaaren, in zwei Heer-
säulen getheilt, nach Landshut anrücken. Nämlich über
Ergoltingen bewegte sich dahin das Corps des Herzogs
von Montebello, dessen Vorhut die Reiterei-Brigade
der sten baierischen Division bildete, zusammengesetzt aus
dem isten Dragoner= und 1sten Chevaurlegers-Regimente,
unter dem General-Major Baron von Zandt. Hin-
gegen über Altdorf zog dahin, nebst den Würtembergern
unter Vandamme, die Didvision Wrede.
Noch waren die Oesterreicher bei Landshut in voller
Thätigkeit, dort über die Isar zu gehen; aber ein Schiff-
brückenzug hatte die Engwege daselbst so versperrt, daß
nothwendig große Unordnung entstand. Noch war ein großer
Theil vom öten und Sten Armee-Corps nicht über die Isar.
Jenseits derselben, in der Stadt, waren die Cassen, die
Lebensmittel und Vorräthe aller Art des bsterreichischen
Heeres beisammen. Die Verwirrung wuchs. Feldmar-
schall Hiller schickte dem General Vincent zwei
Husaren-Regimenter hinaus vor die Stadt zur Unter-
stützung, um sich so lange draußen behaupten zu können,
bis sämmtliche Truppenabtheilungen über die Isarbrücke
den Rückzug vollendet haben würden. Zwei Grenadier-
Bataillone vom 2ten Reserbe-Corps, in der Nähe der
Brücke, mußten den Uebergang vertheidigen. Drei
Grenadier-Bataillone und ein Dragoner-Regiment wur-
den oberhalb des Defilées auf die Landöhuter-Höhe ge-
stellt.