Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 339 — 
binden konnte. Regnier vermochte nun nicht laͤnger, 
das schwer gedrängte Kalisch zu behaupten. Er ging 
daher nach Kobplin (15 Februars), von da über Rawicz 
und Guhrau nach Glogan, dann über die Oder zurück 
(18. Februars), sich in und um Freystadt einlagernd. 
So war die Stellung, welche Prinz Eugen genom- 
men hatte und in der er wenigstens das linke Oderufer 
behaupten zu können hoffte. Es eilten ihm neue Ver- 
stärkungen unaufhdrlich zu. So zwey Bataillone der 
jungen kaiserlichen Garde, ein Marschbataillon unter 
dem General Poinsot, dann an 2000 Mann, welche 
der franzbsische Heertheil bey Schwedt erhielt, endlich 
aber die 10,000 Mann starke Division Grenier, die zu 
Anfang Februars aus Italien gekommen, in der Um- 
gegend Berlins eingelagert wurde. Oberbefehlshaber in 
letzterer Stadt war Marschall Augereau. Auch stan- 
den noch 34000 Franzosen unter General Morand in 
schwedisch PDommern. Ferner waren die drey Oderfestun- 
gen Glogan, Küstrin, Stettin, mit hinreichender fran- 
zbsischer Besatzung und allem zu einer hartnäckigen Ver- 
theidigung Rdthigem versehen. Die eben angezeigten 
Gesammtkräfte, vielleicht bei 60,000 Mann, durch fesie 
Puncte an der Weichsel und Oder nachdrücklich unterstützt, 
würden allerdings hingereicht haben, die etwa 111,000 
Mann starken Russen, welche vom Niemen herdrangen, 
am weitern Vorrücken über die Oder zu hindern. Doch 
mußte dabey vorausgesetzt werden, daß das preußische 
Volk wo nicht für Napoleon, doch unpartheisam zwi- 
schen ihm und seinen Gegnern stehen bleibe. Die fran- 
zdsischen Gewalthaber blieben noch ungewiß, welchen 
Entschluß der König von Preußen ergreifen werde, 
nachdem einer seiner Generale sich und seine Heerhaufen 
22 *
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.