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derselben von den bisherigen Maͤrschen zu muͤde und er-
schoͤpft; und weiteres Verfolgen des Feindes ward nicht
allein zwecklos, sondern selbst gefahrvoll. Denn Mer-
seburg, Weißensee, Klein-Schmalkalden, und Gotha
waren von zahlreicher, feindlicher Reiterei umschwärmt,
Gotha selbst durch preußische Truppen besetzt.
Eben dieß bewog auch den General Rechberg
(15. Aprils) von Langensalza auf Seitenwegen durch
den Thüringerwald über Nordhausen, Schnepfenthal
nach Tambach, dann (13. Aprils) über Schmalkalden
nach Schwallungen, und (15. Aprils) über Meinungen
nach Temar, darauf (160. Aprils) über Hildburghausen
nach Rodach zu gehen. Von Koburg aus betrat er
CI7. Aprils) den baperischen Boden bei Lahn und folgenden
Tags (18. Aprils) führte er seinen kleinen Haufen (etwa
10530 Mann und 185 Pferde stark) der Hauptstadt Bam-
berg, dem Hauptgelager des Generals Raglowich
zu. Hier wurde sogleich ein Theil der Officiere und Sol-
daten an die Division Raglowich zu Ergänzung ver-
schiedener Regimenter und Bataillons derselben abgege-
ben, ein anderer Theil derselben mußte zu den im In-
nern des Reiches sich bildenden Reservebataillons gehen.
Die gesammten Ueberbleibsel des isten Linien-Infan-
terie Regiments (König) und des ersten leichten Batail-
lons kehrten nach München zurück (20. April).
So ldsete sich diese Division auf, welche Rech-
berg durch eine Kette von Widerwärtigkeiten, Käm-
pfen und Mühseligkeiten, immerdar ehrenhaft, von den
Weichselufern zur Saale, nun vom Main in die Hei-
math geführt hatte. Ihm ward die Jufriedenheit seines
Monarchen und des Vaterlandes dafür zur Vergeltung.