Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

gebliebenen vier Regimenter Reiterei und die leichte Bat- 
terie Wiedemann wurden vom Ganzen getrennt und 
der Vorhut des großen Heeres zugetheilt. Diese Maß- 
regel war gefährliche Verstümmelung eines vorher kraft- 
vollen Körpers. Der Bayer hält am Bayern in Tod 
und Leben fester als am Fremdling. Schon auf den 
strengen Tagemärschen zur Düna, über Glubokoe, uschatz, 
nach Beszenkowize (v. 22. — 20. Juli), ward der Ver- 
lust der Reiterei fühlbarer, die bisher dem ermatteten 
Fußvolk aus der Ferne Nahrung herbeischaffen, Ordnung 
auf den Märschen erhalten, die Nachzügler eintreiben 
und die Lagerstätten gegen einen unternehmenden Feind 
leichter sichern konnten. 
Bei Beszenkowize blieben die Bayern an beiden 
Düng-Ufern einsweilen auf Befehl des Kaisers, stehen. 
  
5. 
Bewegungen gegen Witepsk. Einnahme der 
Stadt. Treffen an der Drissa und Düna. 
Gefechte auf der ganzen Heerlinie bis 
Anfangs Augusis. 
Der Kern der franzbsischen Macht befand sich längs 
der Duna, gegenüber Drissa und Polozkt; Napoleon's 
Hauptgelager in Glubokoe (16. Juli). Alles war zum 
Angriff bereit. Nun warf sich Murat gegen Drissa. 
Seine leichte Reiterei setzte über die Düna. Aber der 
Feind war schon osftwärts nach Polozk gezogen; dem 
zweiten Armeecorps der Franzosen blieb nun die Arbeit 
(22. Juli) das verschanzte Lager von Drissa zu zerst- 
ren. — Oudinot's Armeecorps rückte gegen Polozk an.
	        
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