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Russen in größter Unordnung und mit bedeutendem Ver-
lust über die Drissa zurückflüchten. Zwar versuchte es
General Sassanow, sich hinter der Drissa in der Nähe
von Siwoszina aufs Neue aufzustellen. General Ver-
diers Schaaren waren ihm aber zu schnell nachgeeilt;
warfen ihn aufs Neue und trieben ihn bis hinter Soko-
litza zurück.
General Wittgenstein hatte indessen die Nach-
richt von dem Umfalle seines Vortrabes empfangen. Er
war mit seinem Hauptheer in die Stellung von Golows-
zina geeilt. Hier lehnte er seinen rechten Flügel an das
Dorf, den Linken an die Niszcza, und entsandte die Ge-
nerale Helfreich und Jachwill zu Unterstützung Sas-
sono'w's. Etwas hinter Sokolitza fanden diese ihre
Kampf-Genossen und stellten nun mit ihnen eine neue
Schlachtordnung her. Bald trat zu ihnen General
Wittgenstein auch mit seiner übrigen Macht. Die
Franzosen kamen in zwei Colonnen heran, die eine auf
der großen Straße, die andre zwischen derselben und der
Niszeza. Es war blos Verdier mit seiner Division.
Berg und Kozatchowsly bewegten sich gegen die
Mitte der französischen Schlachtlinie, während zwei Re-
gimenter Jäger und das Regiment Semsk unter Ko-
zatchoweki deren rechten Flügel zu umgehen suchten.
Verdier wollte es mit seiner Diovision nicht gegen das
ganze russische Corps wagen, und ordnete einen guten
Nückzug an. Dieser konnte noch durch die Stellung bei
dem Schloße von Sobkolitzza sehr gefährdet werden. Denn
Wittgenstein hatte schon bedeutende Truppen-Abthei-
lungen längs der Niszcza abgeschickt, welche durch den Fluß
waten und die franzbdsische Divisson von Siwoszina ab-
schneiden sollten. Nur durch schnellen Rückzug über die