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gegen zog. Sobald Kleist aus dem rechts Eckau gele-
genen Wald hervorbrach, begann auch Grawert seine
Angriffs-Bewegung. Mit Erbitterung kämpften beide
Theile, bis General Lewis das Gefecht abbrach und
sich, gedeckt durch zahlreiche Reiterei, nach Dahlenkir=
chen zurückzog. Die Preußen stellten sich darauf am
Misse-Flüßchen auf, besetzten Baldonen, Tamojna,
Plakum-Zeem und Clai mit Vorposten, und hielten Ab-
theilungen zu Schlock, zu Torstoi an der Aa und gegen-
über an dem Mitauer Mauthause. Generak York ver-
legte sein Quartier nach Mitan.
Am 1. August bewegte sich General Ricard seit-
wärts gegen die Festung Dünaburg. Er fand sie zu sei-
nem großen Erstaunen von aller Besatzung verlassen.
Erst in den letzten Jahren war diese Veste mit großen
Kosten erbauet worden. Man fand nur noch einige
unbrauchbare Kanonen auf den Wällen. Macdonald
selbst begab sich hieher, und gebot nun die Zerstdrung der
Festungswerke.
Kaum Erwähnung verdient noch, daß der russische
Hauptmann Razwosow den Punet Schlock, bei wel-
chem ein preußisches Detachement Fahrzeuge zusammen-
zubringen sich bemühete, überfiel und wegnahm. Der
Ort wurde den Russen aber wieder entrissen, und ihnen
damit die Schiffahrt auf der Ag geraubt. Dann trat
eine dreiwdchentliche Waffenruhe ein. Macdonalds
Armeecorps blieb hinter der Aa von Schlock bis Bauske,
den rechten Flügel gegen Jacobsstadt an die Düna ange-
lehnt. Die Russen standen bei Riga gesammelt, und hat-
ten ihren Vortrab nach Dahlenkirchen vorgeschoben.
Ul. ötes Buch. 5