14 Berlin in den ersten Märzwochen.
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getroffen wurden. Die Gärung wuchs daher noch mehr,
die Massen gingen aber zum Teil auf Einwirkhung der Schutz-
kommission auseinander; andernteils fing man aber schon
diese Schutzmänner zu verhöhnen an und unrespettiert zu
lassen.
Ich begleitete den Gouverneur, nachdem wir auf dem
Schloß gewesen waren, bis spät in die Nacht auf den Straßen;
er sendete mich zuweilen durch die aufgeregte Menschenmasse,
durch die kleinen Straßen bis nach der Schleusenbrücke mit
dem Kuftrage, um zu sehen, wie es hier aussehe; doch ohne
allen Uutzen und für mich persönlich sehr gefährlich, da ich
bei der gereizten Itimmung gegen das Militär jeden Kugen-
blick insultiert werden und als ein Opfer fallen khonnte.
Um 12 Uhr waren jedoch die Straßen leer geworden; das
Schloß und Seughaus blieben stark besetzt.
Die Ansammlung von Fremden wurde von der Dolizei
in nichts gehindert;1) Minutoli hat sich dadurch sehr ver-
dächtig gemacht.
Km Abend des Uages gelangten die traurigen NMachrichten
aus Dien an: Metternichs Sturz, Wien in Empörung:;
die Militärmacht reussiert nicht, eine Derfassung wird be-
willigt usw.
Den 17. Die Stadt war anscheinend ganz ruhig, es
waren bloß an mehreren Dunkten Hihetts ausgestellt und
die Schutzkommissionen waren tätig. Die Mienen der frem-
den Studenten und anderer Zufwiegler hatten ein sehr freches
Wesen angenommen.
Man hatte am Morgen einen großen Blutflech vor
1) Vgl. zu diesem Vorwurfe die Ausführungen Minutolls, die
Rachfahl in den Preuß. Jahrb. Bd. 110 S. 291 f. mitteilt.