Full text: Aus den Berliner Märztagen.

16. und 17. März. 15 
dem Palais des Prinzen von Preußen gefunden, als wenn 
er von den Verwundungen des vorigen Tages herrührte. 
Der Prinz machte mir auf dem Schlosse selbst Mitteilung 
davon und war empört, auf welche Art man ihn zu ver— 
dächtigen suchte. Abends waren wir wieder auf dem Schloß, 
auch zum Souper; ich im Überrock. 
Der 18. und 19. März. 
Den 18. März war der Morgen eines verhängnisvollen 
Tages angebrochen, wie ihn die hauptstadt Dreußens noch 
nicht erlebt hatte, und welcher die Monarchie und besonders 
das Haus Hohenzollern schwer erschüttern sollte. 
Und gerade an diesem Morgen schien sich alles wieder 
in ruhiger und gesetzlicher meise zu gestalten; man sah nur 
vom Schlosse aus auf dem Schloßplatz einzelne Trupps und 
zuweilen einen Mann auftreten, der etwas vorlas, um welchen 
sich dann ein dichter haufen bildete. 
Kuf dem Schlosse aber erschien nach 10 Uhr eine De- 
putation von 12 Mitgliedern des Gemeinderats von Cöln.#) 
Ich sah den Uönig, zuvor er in den Sternensaal eintrat zum 
Empfange dieser Deputation. Seine Majestät seufzte tief 
auf, faßte sich dann aber schnell und machte eine Bewegung, 
die deutlich ausdrüchte: „nun in Gottes Uamen!“ herr 
1) Die Namen der Deputierten bei Wolff S. 116/7.
	        
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