Full text: Aus den Berliner Märztagen.

16 Der 18. und 19. März. 
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v. Wittgenstein an der Spitze der Deputation schilderte nun 
den Zustand der Rheinprovinz und drang in den könig, feste 
und sofortige Susicherungen zu geben, weil sonst für die 
Rheinprovinz alles zu befürchten sei. Über letzteren Punkt 
wurde der Uönig sehr ungehalten und verbat sich solche 
Außerungen. Sonst antwortete er einlenkend lhuldreich, es 
freue ihn, daß ihre Wünsche mit seinem Dorhaben überein- 
stimmten. Er werde sich an die Spitze der Bewegung in 
Deutschland stellen und im Innern die nötigen Freiheiten ge- 
währen.] Als aber die Deputation sogleich Bescheid ver- 
langte, lud Seine Majestät sie ein, ihre Kbreise noch um drei 
Stunden zu verschieben und verließ den Saal. 
Darauf erschien gegen ½1 Uhrt) eine Deputation des 
Magistrats und der Stadtverordneten auf dem Schlosse, wobei 
ich erkannte den Oberbürgermeister Krausnich, den Bürger- 
meister Uaunnn, den Professor v. Raumer 2) u. a. m., welche 
Deputation der Mönig vorgefordert hatte. Ich war gegen- 
wärtig, als infolgedessen der Minister v. Bodelschwingh dieser 
Deputation, nachdem sie vom Uönige entlassen war, den Ent- 
wurf dieses PDatents) vorlas. Die Deputierten waren hoch 
erfreut, daß ihnen der König mehr gewährt, als sie gebeten, 
und beeilten sich, die Kunde dieser Konzession zur Kenntnis 
der Stadt zu bringen. 4) Der Prinz von Preußen nahm mich 
1) Ursprünglich geschrieben: gegen 1 Uhr. 
2) Der Historiker Friedrich v. Raumer war 1847 zum Stadt- 
verordneten gewählt worden. 
*) Nämlich des bekannten Patents wegen beschleunigter Ein- 
berufung des Vereinigten Landtags. 
4) Vgl. G. v. Diest: Meine Erlebnisse im Jahre 1848 und die 
Stellung des Staatsministers von Bodelschwingh. S. 20.
	        
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