34 Der 18. und 19. März.
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Bezug gehabt hätte, im Fall der König und der Prinz von
Dreußen auf den Ahron entsagen müßten; sie würde dann
wohl, wie sie meinte, solange der Prinz Friedrich Wilhelm
minderjährig sei, die Regentschaft übernehmen.1!) Darauf hatte
aber der Graf Klvensleben hurz erwidert: „Frau rinzessin,
solange wir hier noch sind, wird dies nicht geschehen!“
Dem Prinzen von reußen schien aber RBeineswegs der
Eedanke an eine Entsagung selbst in diesen Tagen aufgestiegen
zu sein; ich weiß, daß er bei seiner Zbreise nach England
eine versiegelte Ordre an den kommandierenden General
in den Marhken bei jemandem niedergelegt hat, im Jalle
der König zur Qbdankung genötigt worden wäre. Ich weiß
auch, was diese Ordre enthielt.)
Die in den Kasernen eingerüchten Regimenter waren bei
dieser Gelegenheit schon von PDöbelhaufen begleitet und durch
Schimpfreden insultiert worden und mußten sich alles ge-
fallen lassen, wenn es nicht wieder zum Kampfe kommen
sollte. Selbst in die Rasernen drang das Dolk nach, die De-
mohraten waren tätig, die Soldaten zum Ungehorsam zu ver-
leiten. Beim Regiment Klexander scheint dies auf der höchsten
Ipitze gewesen zu sein, da die Grenadiere schon anfingen, ihre
Blusen anzulegen, um nach Hause zu gehen, wozu noch das
unrichtige Benehmen des Majors v. Noschkul ham, der das
Bataillon seinem Schichsale überlassen und erklärt hatte, daß
1) Vgl. Bismarck, Gedanken und Erinnerungen I. S. 22/23.
Varnhagen, Tagebücher Bd. V. S. 125.
2) Sie ist noch nicht behannt geworden. Von einer Erklärung
des Prinzen sehr anderen Inhalts hat G. v. Vinche damals zu
Bismarck gesprochen (Ged. u. Er. I, 37).