Full text: Aus den Berliner Märztagen.

46 Nach der Katastrophe. 
Scs srrnssscuhäßi 
  
Es folgt die Rede des Königs an die Offiaiere in Potsdam 
in der Fassung der Spenerschen Zeitung. Hinter den Worten, 
er fülile sich glüchlich unter dem Schutae seiner Bürger, ja er be- 
khenne, daß er sich nie sicherer gefühlt habe, schaltet W. ein: 
Darauf hatte man aber von seiten der Offiziere ein lautes 
Murren und Degenaufstoßen auf den Boden gehört, welches 
weniger als ein Beifall des eben Vernommenen gelten konnte.#) 
Den 26. Früh am Morgen passierte beim Schloß ein 
Begräbnis von 3 Leichen der GEefallenen vorbei, von den 
betreffenden Gewerken mit ihren Fahnen und Bürgerwehr 
begleitet. 
Volhsversammlung vor dem Schönhaufer Vor. 
Die Bürgerwehr soll sich zu 12 Bataillonen formieren; 
Minutoli ist noch ihr Führer, obgleich es schon bei den 
Stadtverordneten zur Sprache gebracht wurde, daß zwei Posten 
in einer Herson vertreten seien, die nicht zusammengehören. 
Der König ging nach Dotsdam. Ich machte heute bei Tafel 
die Bekanntschaft vom Minister Zuerswald,) er sagte mir, 
daß Camphausen das Ministerium der Finanzen nicht an- 
nähme.) 
Am Nachmittag ham Major v. vink##) nach dem Schloß 
  
1) Bgl. Leopold v. Gerlach, Denkwürdigkeiten Bd. 1 S. 148 
und H. v. Petersdorff, König Friedrich Wilhelm IV. S. 98. Bis- 
marck, Ged. und Er. I, 26. Zuerst hatte W. geschrieben: Diese 
letzten Worte hatten jedoch einen übeln Eindruck verbreitet und man 
hatte mißbilligende Laute und Degenaufstoßen vernommen. 
!) Alfred v. Auerswald — am 19. zum Minister des Innern 
ernannt — war am 23. in Berlin eingetroffen. 
*!) Bgl. E. Brandenburg a. a. O. S. 13 und 223 ff. 
4) Der S. 33 erwähnte Vincke-Olbendorf.
	        
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