48 Nach der Katastrophe.
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einigen Flügeladjutanten. Radowitz kam mit einem sehr
betrübten Gesicht aus Wien zurückh.1)
In der Uacht zum 26. war der Fürst Metternich mit
seiner Gemahlin in Dresden. Er ham mit Extrapost aus
Böhmen und reiste mit der Eisenbahn nach der letzten
Station vor Leipzig, dann mit Erxtrapost nach Schkeuditz,
um Teipzig zu umgehen, und weiter über Magdeburg nach
Hamburg. Er war bis dahin unerkannt in Wien. Kls der
Wirt, bei dem er wohnte, seinen wahren Namen erfuhr,
bat er um den Schutz der Nationalgarde, und herr v. Meyer
nebst Gemahlin und Dienerschaft, Gutsbesitzer aus Grätz,
denn so lautete der Daß, reiste nach England ab.)
Den 28. UNachdem ich die Nacht wieder auf dem Schlosse
gewesen, wurde ich früh am Morgen zu Miinnutoli geschickt,
um Rüchsprache wegen der Bürgerwache zu nehmen, wobei
viele Unregelmäßigkeiten vorfielen, auch daß alle Stadt-
patrouillen sich in der Nacht in der Königlichen Rüche ein-
fanden und aßen und tranken.
Der Rönig blieb heute in Potsdam, wir blieben zum
Diner.
1) In dem ursprünglichen Tagebuche heißt es: R. kommt wie
ein begossener Hund zurüch und läßt sich nicht mehr sehen. Über
seine Sendung nach Wien vgl. P. Hassel, Joseph Maria v. Radowitz,
Bd. I. S. 484—522. R. traf am 26. abends in Berlin ein.
2) Vgll. Metternichs Nachgelassene Papiere. Bd. VIII. Von
dem Vermeiden Leipzigs melden die Aufzeichnungen der Fürstin
Melanie (3. Gemahlin Metternichs) nichts. In dem ursprünglichen
Tagebuch Waldersees wird Metternichs Ilucht nicht erwähnt. Eine
ähnliche Notiz bei Varnhagen, Tagebücher IV 3758.