Full text: Impf-Friedhof.

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war im September geboren, im Frühjahr geimpft und im Herbst so 
krank, daß es nicht mehr stehen konnte. Rhachitis. Es ist jetzt, 1911, 
noch krank. 
9. Banreuth. Postbote von M., jetzt in B., vor 6 Jahren 
in S., wo ihm ein Knabe geboren und geimpft wurde. Die Blattern 
gingen nicht auf, statt dessen bekam er Beulen unter den Achseln. 
Durch warme Aufschläge zog sich das Uebel aufs Herz und das Kind 
starb daran. 
10. Bayreuth. Vor 3 Jahren wurde wieder ein Kind, 
Hannele, mit 3/4. Jahren geimpft, bekam Krämpfe und starb im Alter 
von 1½ Jahren. Vorher war es voöllig gesund. 
11. Banreuth. Philipp Reckriegel, am 27. 9. 1910 46 Jahre 
alt geworden, ist nach der 2. Impfung schwer krank geworden. Die 
Krankheit hielt bis zum 21. Jahre an; er wurde deshalb heeresdienst- 
frei: „man dachte, er fällt bei der Musterung, in Maas, um.“ Als 
Jolge der Impfung ärztlich bestaätigt. 
12. Banreuth. Fr. L., jetzt 29 Jahre alt; vor der Impfung 
gesund, dann krank; Schulter geschwürig; die Geschwüre zogen sich 
ins Kniegelenk; der Backenknochen vom Geschwür angegriffen; dadurch 
Gesicht schief; Arm und Bein sind schwächer geblieben; z. Z. Uhr- 
macher in B. 
13. Banreuth. Bastian Küfner in G., geb. am 27.7.1907, 
geimpft im Mai 1908; vorher krank, Eßlust vergangen. September 
schwer krank; Beule an der Impfseite des Halses; Nhachitis; gestorben 
am 14. 3. 1910. 
14. Banreuth. Das Kind des Zimmermeisters Sch. in G. 
ist nach der Impfung augenleidend geworden. 
15. Banreuth. Bäckermeister H. in G. berichtet, daß seine 
Tochter Anna, am 16. 2. 1906 geboren, ¼ Jahr lang nach dem Impfen 
krank war; sein Junge Michael, am 31. 12.1904 geboren, 8 Wochen lang. 
16. Banreuth. P. von G. erzählte am 31. 3. 1910: „Mein 
Leonhardt, jetzt 2 ¼ Jahre alt, war 6 Wochen lang nach dem Impfen 
krank. Was hilft's, wenn man was zum Doktor sagt, da wird man 
nur recht angefahren..“ (Eine Folge der genossenen Hochschulbildung!) 
17. Banreuth. L. in G. äußerte, als er getadelt wurde wegen 
Nichtmeldens seines Impfschadens: „Wenn mer an Dienst hot, derf 
mer nit viel sagen bei so was, da könnt mer um sei Aemtla kumma.“
	        
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