Full text: Deutsche Geschichte für Schule und Haus nach den Forderungen der Gegenwart für das Königreich Bayern.

52 Iv. Die Zeit des Verfalls der Kaisermact. 
  
  
burg, Tirol, Friesland und Holland. Auf diese Weise wurde er auch 
der mächtigste deutsche Fürst. m 
5. Mit dem Papste geriet Ludwig wegen der italienischen Städte 
Saeit. Panst Johann selegie dechulb ihn und sein Land richt um 
mit Bann und Interdikt, sondern suchte auch die deutsche Kaiserkrone 
dem französischen Könige auszuliefern. Aber die Kurfürsten standen 
treu zu Ludwig. In einer Versammlung zu Rense (1338) erklärten 
sie, daß der von der Mehrzahl der Kurfürsten gewählte König der 
rechtmäßige sei und der Bestätigung des Papstes nicht bedürfe. Der 
Reichstag zu Frankfurt trat diesem Beschlusse bei. 6 
6. Durch die bedeutende Vermehrung seiner Hausmacht erregte 
Ludwig den Neid und die Unzufriedenheit mancher Kurfürsten. Sie 
erklärten ihn für abgesetzt und wählten statt seiner Karl IV. von 
Luremburg zum Könige. Die Reichsstädte hielten treu zu Ludwig; 
denn diesen hatte er viele Freiheiten verliehen. Ein Kampf um die 
deutsche Krone schien unausbleiblich. Da ereilte den Kaiser auf der 
Bärenjagd in der Nähe des Klosters Fürstenfeld der Tod. Vom 
Schlage gerhr sank er aus dem Sattel. Mit einem Stohgebet zur 
Mutter Gottes: „Süße Königin, Mutter Jefu, bis zu meiner Schei- 
dung!“ hauchte er seinen Geist aus. In der Liebfrauenkirche zu 
München fand er seine Ruhestätte. «
	        
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