Full text: Deutsche Geschichte für Schule und Haus nach den Forderungen der Gegenwart für das Königreich Bayern.

66 V. Die Zeit der Reformation. 
  
  
66. Wie sich Brandenburg und Preußen einten. 
1. Die Adeligen und Städte im Ordenslande Preußen wollten 
sich die Herrschaft der Ordensritter nicht mehr gefallen lassen, weil sie 
hart und ungerecht geworden war, machten daher einen Bund gegen 
dieselben und wählten schließlich den benachbarten König von Polen 
zu ihrem Oberherrn. Nun hatte der Orden lange und unglückliche 
Kämpfe mit dem Markgrafen Albrecht von Ansbach, der ein naher 
Verwandter des Polenkönigs war, zu bestehen. In dieser Not machten 
die Ordensritter den Kurfürsten von Brandenburg zu ihrem Groß- 
meister. In Preußen hatte die lutherische Lehre damals auch schon 
Eingang gefunden, und viele Ritter traten deshalb aus dem Orden 
und gingen zu weltlichen Beschäftigungen über. Da verwandelte der 
neue Großmeister auf Luthers Rat das Ordensland in ein weltliches 
Fürstentum, und nannte sich fortan Herzog in Preußen. — Herzog 
Albrecht hatte nur einen Sohn, deshalb schloß er mit dem Kurfürsten. 
von Brandenburg einen Vertrag, in welchem festgestellt wurde, daß 
Preußen an Brandenburg falle, wenn der Herzog oder dessen Nach- 
kommen ohne Leibeserben sterben sollten. Dieser Fall trat im Jahre 
1618 ein; seit der Zeit gehören Preußen und Brandenburg zusammen. 
2. Um dieselbe Zeit kamen auch Gebiete am Rhein, die jetzt zur 
Rheinprovinz und zu Westfalen gehören, durch Erbschaft unter branden- 
burgische Herrschaft, so daß sich damals das brandenburger Land schon 
quer durch ganz Norddeutschland zog, ohne daß jedoch dieser Besitz 
ein zusammenhängendes Ganzes bildete.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.