VII. Die Zeit der Fürstenmacht. 85
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beste Beamte und Bezahler wäre und seine Pacht im voraus bezahlt
hätte". Leider war es dem Könige unmöglich, auch die Bauern der
Ritter= und Klostergüter aus ihrer Dienstbarkeit zu befreien, aber er
wollte, daß die Dienstbarteit überall erleichtert würde. Die Abgaben
durften darum unter keinen Umständen erhöht werden, und der Bauer
sollte nicht mehr die ganze Woche, sondern nur drei oder vier Tage
am Hofe dienen.
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85. Kurfürst Mar lIII. der Gute von Bayern.
1745—1777F.
1. Eben zu derselben Zeit als in Preußen der weltberühmte vor-
treffliche König Friedrich der Große regierte, hatte in Bayern Max III.,
der Gute, den Kurfürstenthron inne. Selten war ein Fürst von solchem
Eifer für das Wohl seines Landes erfüllt, wie Max III.; deshalb gab
ihm auch sein dantbares Volk den ehrenden Beinamen „der Gute“
Er verminderte durch kluge Sparsamkeit die Staatsausgaben, zog über-
flüssige Beamtenstellen ein und setzte das stehende Heer auf 6000 Mann
herab. Die verwüsteten Felder wurden wiener wie vorher bebaut, dazu
Hopfen, Tabak und die Kartoßel neu eingeführt. Von den vielen
Fabriken, die damals angelegt wurden, blühte besonders die Porzellon-
fabrik zu Nymphenburg. Für Handel und Verkehr legte Max schöne
Straßen an. Durch seinen tüchtigen Kanzler, den Freiherrn von
Kreitmayr, ließ er neue Gesetzbücher ausarbeiten. In den Jahren 1771
und 1772 trat in Bayern eine furchtbare Hungersnot auf. Da sorgte
Max wie ein Vater für die Notleidenden; er öffnete nicht nur alle
Kornspeicher, sondern ließ auch Getreide aus Italien kommen und es
unentgeltlich verteilen.
2. Kurfürst Max wußte die Bildung des Volkes zu pflegen.
Er erkannte, daß die Schulen einen hohen Wert haben. Deshalb
förderte er das Schulwesen. Er gab dem Benediktinermönch Heinrich
Braun den Auftrag, eine Schulordnung für die Volksschulen zu ver-
fassen. Den Gymnasien wies Max III. aus dem Vermögen des auf-
gehobenen Jesuitenordens große Summen zu. Um die geschichtlichen
und naturwissenschaftlichen Studien in Blüte zu bringen, stiftete er
die Akademie der Wissenschaften in München, der bald viele bedeutende
Gelehrte angehörten.
86. Die Pfalz wird wieder mit HLayern
vereinigt.
177x.
Der vielgeliebte Max III., der Gute, war der letzte Sprosse jener
Wittelobachischen Linie, die von Kaiser Ludwig dem Bayer abstammte.
Um jeden Streit um die Erbfolge in Beyern unmöglich zu machen,