Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Oppenheim (Berlin), Wilhelm Rein (Jena), Jakob Rießer (Berlin), Fritz 
Schaper (Berlin), Otto v. Schjernig (Großes Hauptquartier), Gustarv 
Schwalbe (Straßburg i. E.), Rudolf Sturm (Breslau), Adolf Wagner 
(Berlin), August Weismann (Freiburg i. B.), Anton v. Werner (Berlin), 
Wilhelm Wundt (Leipzig), Rudolf Kobert (Rostock). 
Die deutsche Botschaft aus Japan abgereist. 
Das W.-T.B. teilt am 7. September mit: Die Mitglieder unserer Bot- 
schaft in Tokio und unserer Konsulate in Japan sind am 31. August auf dem 
asereamischen Dampfer „Minnesota"“ nach den Vereinigten Staaten ab- 
gereist. 
Der Reichskanzler an die Amerikaner. 
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ vom 7. September bringt 
folgende Mitteilung des Reichskanzlers an die Vertreter der „United Preß“ 
und der „Associad Preß“: 
Großes Hauptquartier, 2. September 1914. 
Ich weiß nicht, was man in Amerika über diesen Krieg denkt. Ich 
nehme aber an, daß dort inzwischen der Telegrammwechsel Seiner Majestät 
des Kaisers mit dem Kaiser von Rußland und dem König von England 
bekannt geworden ist, der unwiderleglich vor der Geschichte Zeugnis dafür 
ablegt, wie der Kaiser bis zum letzten Augenblick bemüht gewesen ist, den 
Frieden zu erhalten. Diese Bemühungen mußten aber vergeblich bleiben, da 
Rußlandunterallen Umständen zum Kriege 
entschlossen 
war und England, das durch ein Jahrzehnt hindurch den deutschfeindlichen 
Nationalismus in Rußland und Frankreich ermutigt hatte, die glänzende 
Gelegenheit, die sich ihm bot, die so oft betonte Friedensliebe zu bewähren, 
ungenutzt vorübergehen ließ, sonst hätte wenigstens der Krieg Deutschlands 
mit Frankreich und England vermieden werden können. Wenn sich einmal 
die Archive öffnen werden, so wird die Welt erfahren, wie oft Deutschland 
England die Freundeshand entgegengestreckt hat. Aber England wollte die 
Freundschaft mit Deutschland nicht. Eifersüchtig auf die Entwicklung Deutsch- 
lands und in dem Gefühl, daß es durch deutsche Tüchtigkeit und deutschem 
Fleiß auf manchen Gebieten überflügelt werde, wünschte es, Deutschland 
mit roher Gewalt niederzuwerfen, wie es seinerzeit Spanien, Holland und 
Frankreich niedergeworfen hat. Diesen Moment hielt es jetzt für gekommen, 
und so bot ihm denn der Einmarsch deutscher Truppen in Belgien einen 
willkommenen Vorwand, am Kriege teilzunehmen. Zu diesem Einmarsch 
aber war Deutschland gezwungen, weil es 
dembeabsichtigten französischen Vormarsch 
zuvorzukommen 
wußte und Belgien nur auf diesen wartete, um sich Frankreich anzuschließen. 
Daß es für England nur ein Vorwand war, beweist die Tatsache, daß Sir 
Edward Grey bereits am 2. August nachmittags, also bevor die Verletzung 
der belgischen Neutralität durch Deutschland erfolgte, dem französischen Bot- 
schafter die Hilfe Englands bedingungslos für den Fall zugesichert hat, daß 
die deutsche Flotte die französische Küste angreife.
	        
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