Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

Untergang eines englischen Kreuzers. 
Der englische Kreuzer „Pathfinder“ stieß am Sonnabend 20 Meilen 
von der Ostseeküste Englands auf Minen und sank. Ein großer Teil der 
Besatzung ist mit untergeganen. Der Kreuzer „Pathfinder“, 1904 gebaut, 
hatte 263 Mann Besatzung. Seine Wasserverdrängung betrug 3000 To. 
Nach einer weiteren Mitteilung aus Rotterdam dürfte der Verlust amn 
Menschenleben beim Untergang des Scoutschiffes „Pathfinder"“ groß sein. 
Die gestern hier eingetroffenen „Times“ vom 2. d. Mts. enthalten 
eine Nachtragsverlustliste der Admiralität, in der Namen der Besatzung der 
geschützten Kreuzer „Arethusa“ und „Fearleß“ sowie der Torpedobootszer= 
störer „Druid“, „Laertes“ und „Phönix“ enthalten sind. (Berl. N. Nachr. 
7. September.) 
Eefechte vor Paris. 
Wolffs Bureau verbreitet nachstehende Meldungen unserer Feinde 
über die Kriegslage: 
Paris, 7. September. Ein Communiqué von gestern abend besagt: 
Auf unserem linken Flügel haben unsere Armeen den Kontakt mit dem 
rechten Flügel des Feindes an den Ufern des Grand Moran unter günstigen 
Umständen wieder ausgenommen. Im Zentrum und auf dem rechten 
Flügel dauert der Kampf an. In Paris ist keinerlei Veränderung zu 
melden. Zwischen den vorgeschobenen Truppen der Verteidigung und der 
Avantgarde des rechten deutschen Flügels kam es zu einem Zusammenstoh, 
der gestern größere Ausdehnung annahm. Die Franzosen rückten bis zu 
dem Ourcgq vor, ohne größeren Widerstand zu finden. Die Lage der ver- 
bündeten Armee ist im allgemeinen gut. Maubeuge setzt seinen Widerstand 
heldenmütig fort. 
London, 7. September. Ein amtliches Communiqué gibt einen 
allgemeinen Ueberblick über die französischen Operationen in der letzten 
Woche und sagt, eine Hauptaktion hat nicht stattgefunden. Es hat Treffen 
gegeben, die lediglich Zwischenfälle bei der strategischen Rückzugsbewegung 
der verbündeten Truppen sind, die durch den anfänglichen Zusammenstoß 
in Belgien verursacht wurde und durch die ungeheure Macht, welche die 
Deutschen nach dem westlichen Kriegsschauplatz geworfen haben. 
Ferner erhält die „Frankf. Ztg.“ indirekt aus Paris, daß eine fran- 
ösische Note besagt, die Deutschen hätten die Marne bei Chäteau Thierry 
sowie bei La Ferte überschritten und Montmirail erreicht. In Lothringen 
kämpften die Franzosen zwischen Altkirch und Luneville gegen die 6. und 
7. deutsche Armee. 
Englands Bruch mit Deutschland. 
Aus einem Weißbuch über den Kriegsausbruch, das die englische 
Regierung am 27. August herausgab, veröffentlicht der „Standard“ als 
wichtigstes Stück einen Bericht des bisherigen englischen Botschafters in 
Berlin, in dem Sir W. E. GEoschen von den diplomatischen Vorgängen 
am 4. August, dem Tag der diplomatischen Entscheidung, folgende Dar- 
stellung gibt: · 
Uebereinstimmend mit den Instruktionen in Ihrem Telegramm vom 
4. d. Mts. suchte ich heute nachmittag den Staatssekretär des Auswärtigen 
auf und fragte ihn im Namen der britischen Regierung, ob die kaiserliche 
Regierung von der Verletzung der belgischen Neutralität abstehen würde. 
  
 
	        
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