Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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was für die britischen Interessen auf dem Spiele stände. Wenn man in 
solcher Krisis weglaufen wollte von unseren Verpflichtungen, unserer Ehre 
und unseren Interessen betreffs Belgiens, so zweifle ich, ob, was auch immer 
wir an materieller Kraft am Ende haben mögen, dies großen Wert haben 
möge angesichts des Maßes an, Achtung, das wir verloxen haben würden. 
Ich glaube nicht, daß eine Großmacht, gleichviel ob sie am Kriege teilnimmt 
oder nicht, am Ende des Krieges in der Lage sein wird, ihre materielle 
Stärke auszudehnen. Wenn wir mit unserer mächtigen Flotte, die unseren 
Handel, unsere Küsten und unsere Interessen schützen kann, an dem Kriege 
teilnehmen, werden wir nur wenig mehr zu leiden haben, als wenn wir 
uns mehr passiv verhalten. Ich fürchte, wir werden in diesem Kriege fürch- 
terlich zu leiden haben, gleichviel ob wir daran teilnehmen oder nicht. Der 
Außenhandel wird aufhören. Am Ende des Krieges werden wir, selbst 
wenn wir nicht teilnehmen, sicherlich nicht in der materiellen Lage sein, 
unsere Macht entscheidend zu brauchen, um ungeschehen zu machen, was im 
Laufe des Krieges geschehen ist, nämlich die Vereinigung ganz West- 
Europas uns gegenüber unter einer einzigen Macht zu verhindern, wenn 
dies das Ergebnis des Krieges sein sollte. Man solle nicht glauben, daß, 
wenn eine Großmacht sich in einem solchen Kriege passiv verhielte, sie am 
Schlusse in der Lage sein würde, ihre Interessen durchzusetzen. Er sei nicht 
ganz sicher über die Tatsachen betreffs Belgiens, aber wenn sie sich so er- 
wiesen, wie sie der Regierung augenblicklich mitgeteilt würden, so sei die 
Verpflichtung für England vorhanden, sein Aeußerstes zu tun, um die 
Folgen zu verhindern, die jene Tatsachen herbeiführen würden, wenn 
kein Widerstand stattfände. 
Grey schloß: Wir sind bisher keine Verpflichtung über Entsendung 
eines Expeditionskorps außer Landes eingegangen. Wir haben die Flotte 
mobilisiert, die Armee ist im Begriff zu mobilisieren. Wir müssen bereit 
sein und sind bereit, den Folgen einer Verwendung unserer ganzen Stärke 
ins Auge zu sehen, in dem Augenblick, wo wir nicht wissen, wie bald wir 
uns selbst zu verteidigen haben. Wenn die Lage sich entwickelt, wie es wahr- 
scheinlich erscheint, so werden wir ihr ins Auge sehen. Ich glaube, daß, wenn 
sich das Land vergegenwärtigt, was auf dem Spiele steht, es die Regierung 
mit Entschlossenheit und Ausdauer unterstützen wird. 
Huldigungs-Telegramm aus Hannover an den Kaiser. 
Wie aus Hannover, 4. d. M., berichtet wird, hatten sofort nach dem 
Bekanntwerden der Mobilmachung Stadtdirektor Tramm und Justizrat 
Wegener namens der städtischen Kollegien und aus der nationalen Begei- 
sterung der Bürgerschaft heraus folgendes Huldigungstelegramm an Se. 
Majestät Kaiser Wilhelm gerichtet: 
„In dieser schicksalsschweren Stunde schlagen die Herzen unserer Be- 
völkerung Euerer Majestät in leidenschaftlicher Begeisterung entgegen und 
erflehen Gottes Segen für Euere Majestät und den Sieg der deutschen 
Waffen.“ 
Auf dieses Telegramm ist heute an Stadtdirektor Tramm folgende 
Antwort ergangen: 
„Den städtischen Kollegien Hannovers Meinen wärmsten Dank für die 
patriotische Begrüßung in ernster Zeit. Wilhelm Rex.“
	        
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