Full text: Ereignisse und Gestalten 1878-1918

Von Brest begab ich mich nach Straßburg, wo mein Großpvater 
zum Kalsermanöver weilte. Trotz dem Schelkern meiner Misston 
sand ich eine ruhige Beurteflung der politischen Lage vor. Mein 
Großvater freute sich über die herzlichen Grüße des Jaren, dle 
wenigstens im persönlschen Verhältnis der beiden Herrscher keine 
Veränderung zeigten. Zu meiner Uberraschung erhielt ich auch vom 
Kürsten Bismarck ein Schreiben, in welchem er mir Dank und An- 
erkennung für meine Tätigkeit und meinen Bericht aussprach. Dies 
bedeutete um so mehr, als meine Ausführungen meinem Großvater 
und dem Kanzler nicht angenehm sein konnten. Der Berliner 
Kongreß hatte, zumal in den russtschen Militärkreisen, die Reste der 
bei undg noch gepflegten Waffenbrüderschaft beselilgt und elnen durch 
den Verkehr mit dem französischen Offtzierkorps geschürten Haß gegen 
alles Preustisch-Deutsche erzeugt, der von den Franzosen zu dem 
Wunsche nach Nache durch die Waffen gesteigert wurde. Das war 
der Boden, auf dem später der Weltkriegsgedanke unserer Gegner 
Nahrung finden konnte: „Revanchepour Sedan“ vereint mit „Revanche 
pour San Stefano.“ Die Worte des alten Generals in Brest sind 
mir unvergeßlich geblieben und haben mich zu den vielen Zusammen- 
künften mit Alexander II. und Nikolaus II. veranlaßt, bei denen 
mir die von meinem Großvater auf dem Sterbebette mir ans Herz 
gelegte Pflege der Bezkehungen zu Rußland steks als Leitmotiv vor 
Augen stand. 
Im Jahre 1800 bei den Manövern in Narwa mußte ich dem 
Zaren die Geschichte des Abganges des Fürsten Bismarck genau 
schildern. Der Zar hörte mir aufmerksam zu. Als ich geendigt 
hatte, ergriff der sonst sehr kühle und zurückhaltende Herrscher, der 
selten über Politsk sprach, ganz spontan meine Hand, dankte mir für 
den Beweis meines Verkrauens, bedauerte, daß sch in solche Lage 
gebracht worden sei und fügte wörtlich hinzu: „Je omprends parfaite- 
mem ta ligne d’action. Le Prince avec toute sa grandeur ## était 
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