— 209 —
Dies ward auch alsbald darauf durch Waffengewalt ins Werk ge-
setzt, Papst Pius VII. gefangen genommen und nach Frankreich gebracht.
An demselben Tage Treffen bei Linz an der Donau
zwischen den Oesterreichern unter Kolowrat und den Sachsen
und Württembergern unter Bernadotte, welcher das Feld
behauptet.
1835. Der Papst verdammt die „Badener Konferenz-Artikel“.
Dieselben waren durch Abgeordnete der zum Bistum Basel gehören-
den Kantone, über die Rechte und Verhältnisse des Staates in Kirchen-
sachen, im Januar 1834 auf einer Konferenz von Baden im Aargau
aufgestellt worden.
1848. Die Kamarilla am kaiserlichen Hofe zu Wien,
deren Einfluss seit Metternichs Sturz allein noch
massgebend war, „entführt“ den schwachen Kaiser
Ferdinand aus Wien, nachdem er zwei Tage zuvor den
verfassunggebenden Reichstag bewilligt und darauf die Truppen
aus Wien entfernt hatte.
Der eigentliche Führer der dortigen Reaktion war der damalige
Kriegsminister Graf Latour; von ihm wird aus jener Zeit erzählt,
dass er gesagt habe, „er wolle die Märzerzwungenschaften im
Blut ersaufen“. — Wien, vom kaiserlichen Oberhaupte heimlich verlassen
und seiner Garnisonen entzogen, wurde von nun ab mit Heermassen um-
schlossen, mit 110,000 Mann und 270 Kanonen. — Was dann fünf Monate
später folgte, hat die Geschichte mit blutigen Buchstaben in ihre Blätter
geschrieben; „Menschenjagden bei Tag, — finstere Stand-
gserichte in Mitternacht, — einsame Hinrichtungen die
Frühe; 145 standrechtliche Erschiessungen, — die Jdes Frankfurter
Parlamentsmitglieds und Volksmannes Robert Blum mit einbegriffen !“
1853. Prinz Karl von Preussen wird zum Herrenmeister des
Johanniterordens ernannt.
1864. Oesterreich und Preussen beantragen auf der Londoner
Konferenz die Unabhängigkeitserklärung der EIb-
herzogtümer.
1874. Erlass einer Strandungsordnung für das deutsche Reich.
1889. Friederike, Königin von Bayern, Witwe des 1864 ver-
storbenen Königs Maximilian II., stirbt, 63 Jahre alt, in Hohen-
schwangau.
Im Iahre 1874 war sie zum katholischen Glauben übergetreten.
14