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26. Mai.
1249. Schlacht an der Fossalta.
König Enzio, der edle Sohn Kaiser Friedrich II., wird nach einem
heissen Kampfe, den er mit den Modenesen und deutschen Hilfstruppen
gegen ein Heer der Bolognesen, unter Podesta Filippo, bestand, ge-
schlagen, von den Gegnern umzingelt und mit mehreren Rittern gefangen
genommen. Im Triumph wird Enzio nach Bologna geführt, wo der Rat
den strengen Ausspruch fällte, dass der 24jährige Jüngling bis an sein
Lebensende in Gefangenschaft bleiben solle, in der er 23 Jahre — bis
an sein Lebensende, schmachtete. Die Bologneser bestatteten ihn mit
königlicher Pracht in der Kirche des heil. Dominikus und setztem ihm
eine gekrönte Bildsäule mit Inschrift.
1349. Der Gegenkönig von Karl IV., Günther von Schwarzburg,
tritt für 20000 Mark Silber seine Ansprüche an die deutsche
Krone dem Gegner ab.
1521. Dr. Martin Luther wird durch ein kaiserliches Edikt in
die Reichsacht erklärt, seine Lehre verdammt und seine
Schriften auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
1547. Der siegreiche Kaiser Karl V. hält seinen Einzug in
Wittenberg, der Hauptstadt des Luthertums.
Die Papisten, insbesondere der finstere Alba, rieten zu den härtesten
Strafen, und die irdischen Reste Luthers ausgraben und verbrennen zu
lassen; worauf Karl V., edler gesinnt, entgegnete: „Ich führe nicht
Krieg mit den Toten“, — und liess sogar den protestantischen
Gottesdienst bestehen.
1700. Nikolaus Ludwig, Graf von Zinzendorf, der berühmte
Stifter der Herrnhuter-Gemeinden, zu Dresden geboren.
1799. Der Dichter Kopisch zu Breslau geboren.
1800. Treffen bei Romano.
Die Franzosen unter Lannes schlagen die Oesterreicher.
1803. Die Franzosen unter General Mortier rücken in
Hannover ein und erneuern somit wieder den, durch den
Frieden zu Amiens (25. März 1802) unterbrochenen Krieg mit
England, denn dessen König war auch zugleich Kurfürst von
Hannover. |
Das Vorgehen der Franzosen war somit auch ein Angriff auf das
deutsche Reich, von welchem Hannover ein Teil war. ‚Die Deutschen
waren aber schon so sehr entartet, dass sie ganz ruhig zusahen, als
die französische Armee in Hannover einrückte, und das schwächere
hannöversche Heer Anstalten machte, den heimatlichen Herd zu ver-
teidigen. Doch die hannöverschen Landesbehörden waren, wie die
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