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1793. Gefechte bei Bechingen und Wahlsheim.
1796. Schlacht bei Borghetto.
Napoleon Bonaparte siegt über die Oesterreicher.
1798. Eröffnung der Separat-Unterhandlungen zu Selz
bei Rastatt, zwischen französischen und kaiserlichen Bevoll-
mächtigten, um sich über die Beschwerden Bernadottes zu ver-
ständigen und dabei zugleich über die endliche Vollziehung des
Vertrags von Campo Formio zu vereinigen.
Bernadotte, französischer Gesandter in Wien, hatte am 13. April
1798 an seinem Hötel eine dreifarbige Fahne mit der Inschrift: „französ-
ische Republik“ aushängen lassen, und war dieserhalb von den Wienern
insultiert worden. Die Sache gütlich beizulegen, hatte der kaiserliche
Hof die Anregung zu den Unterhandlungen zu Selz gegeben.
1807. Neisse ergiebt sich nach 174tägiger Belagerung an die
Franzosen.
1814. Erster Pariser Frieden.
„Grossmütig, wie Befreier, nicht wie Eroberer, diktierten die Ver-
bündeten den Frieden“. Frankreich in welchem das Königtum für die
bourbonische Familie wieder hergestellt worden war, behielt seine Grenzen,
wie es solche vor dem Jahre 1792 hatte, und war somit grösser,
alses unter seinen altenKönigen gewesen war. Darüber
waren alle patriotisch gesinnten Männer in Deutschland,
welche mit Recht gehofft hatten, dass Frankreich nun
endlich seinen alten Raub, Elsassund Lothringen, an Deutsch-
land werdezurückgeben müssen,aufshöchsteerzürnt. Man
sah sich hier in seinen Hoffnungen und Ansprüchen auf Ersatz und Ver-
geltung bitter getäuscht, und war erbittert, dass, was die Begeisterung
und das Schwert des Volks gewonnen hatte, durch die Politik der
Diplomaten „jetzt wie sonst auf Kosten Deutschlands“ so
schmählich wıeder verloren gehen sollte.
1816. Der Dichter Robert Eduard Prutz zu Stettin geboren.
1846. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften zu Wien
gegründet.
1848. Prinz Wilhelm von Preussen kehrt aus London nach
Berlin zurück, welches letztere er am 19. März zugleich mit
den zurückgezogenen Truppen verlassen hatte.
1849. Das deutsche Parlament hört auf in der Paulskirche zu
Frankfurt am Main zu tagen und verlegt seine Sitzungen nach
Stuttgart. |
Mehr als hundert Abgeordnete — unter ihnen v. Gagern, Dahlmann,
Arndt, Welker, — hatten bereits vorher ihr Mandat niedergelegt. —
Oesterreich und Preussen hatten ihre Abgeordneten von Frankfurt zu-
zückgerufen, und zwar, wider Gesetz und Recht des Parlaments, welches
im Frühling 1848 beschlossen hatte, dass es allein berechtigt sein solle,
Urlaub zu erteilen, und welchen Beschluss damals sämmtliche Regierungen
gutgeheissen und anerkannt hatten. Viele Abgeordneten, die meisten Be-
amten des Parlaments folgten der Abberufung, während die Trümmer
des deutschen Parlaments zuerst nach Stuttgart und wenige Wochen