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Die katholischen Stände gaben sogleich der kaiserlichen Auf-
forderung Folge, indem sie erklären, dass das Konzilium in Trident den
Religionsstreit entscheiden und die Reichsgewalt die Protestanten zur
Unterwerfung unter die Beschlüsse jener Synode zwingen möge. Die
Protestanten erklärten hiergegen, dass sie sich den Beschlüssen des
Konzils keineswegs im Voraus unterwerfen könnten, dasselbe überhaupt
auch in religiösen Dingen nichts zu befehlen habe. Da beschloss Kaiser
Karl den Krieg, verbündete sich dazu mit dem Papste, der Geld und
Hülfstruppen versprach und erklärte die Weigerung der Protestanten,
sich dem Konzil zu unterwerfen, für „frevelhafte Verachtung der kaiser-
lichen Majestät.“
1568. Graf Egmond, Fürst von Gavre, stirbt.
Er war Statthalter der Provinz Flandern und Artois. Er war
streng katholisch, ward von Alba verhaftet und vom Blutrate mit seinem
Vetter, Graf Hooın, als Hochverräter zum Tode verurteilt auf dem
Marktplatz zu Brüssel enthauptet.
1619. Graf Thun erscheint vor Wien, um den österreichischen
Ständen, welche dem Kaiser Ferdinand nicht huldigen wollten,
bevor er nicht den Religionsbeschwerden abgeholfen habe, bei-
zustehen.
Es kommt zur Belagerung; Abgeordnete der Protestanten dringen
gewaltsam in das kaiserliche Gemach und verlangen die Unterschrift
des Kaisers und als dieser zögert, fasst ihn einer von ihnen an der Brust
und ruft ihm drohend zu: „Nandl, willst Du bald unterschrei-
ben?!“ — Da ertönt plötzlich Trompetenschall im Schlosshof; der
Kaiser ist gerettet.
1757. Gefecht bei Kuttenberg; die Preussen schlagen die
Oesterreicher.
1783. Stephan und Joseph Montgolsier erproben zum ersten
Mal den Luftballon.
1800. Hitziges Treffen beiIllerreichheim und Guttenzell
zwischen Bayern und Franzosen.
Treffen bei Kirchberg.
Die Franzosen unter Ney schlagen die Oesterreicher.
1801. Der Dichter Karl Egon Ebert zu Prag geboren.
1814. Adolf von Glümer, preussischer General, zu Lengefeld
im Eichsfeld geboren.
1817. Bayern schliesst mit dem Papste ein Konkordat
ab, wonach dem Könige dieErnennung derBischöfe,
Dekane und der Besetzung der in den Papstmonaten
(Januar, März, Mai, Juli, September und November) erledigten
Kanonikate mit der Gerichtsbarkeit über die Geist-
lichen in bürgerlichen Angelegenheiten etc. vor-
behalten bleibt.
1823. Ein königliches Patent führt die Provinzialstände ın
Preussen ein.
Dieselben hatten nur eine beratende Stimme und durften nur das
beraten, was ihnen die Minister vorlegten, nur die Verhältnisse ihrer